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80 Tage MIBS: Rückblick und Ausblick
Unsere neue Station MIBS (Multidisziplinäre Intensiv-Betreuungsstation) hat vor 80 Tagen ihre Türen für betreuungsintensive Patientinnen und Patienten geöffnet. Hier werden Patientinnen und Patienten mit komplexen somatischen Krankheitsbildern sowie gleichzeitig bestehender kognitiver Beeinträchtigung behandelt. Ein Jahr lang hatte eine interprofessionelle Arbeitsgruppe, bestehend aus Fachpersonen der akuten Altersmedizin, daran gefeilt, diese Abteilung zu schaffen. «Die Notwendigkeit für mehr akute Betten und die komplexen pflegerischen und therapeutischen Anforderungen unserer Patientinnen und Patienten auf der DelirUnit waren der Anstoss für die Entwicklung der MIBS», erklärt Dr. med. Isabella Glaser, Leitende Ärztin MIBS und DelirUnit.Neues Team wächst zusammenErol Cetinkaya ist der Stationsleiter MIBS und DelirUnit. Er war von Beginn an für das Pflege-Team verantwortlich und kennt die anfänglichen Herausforderungen: „Das neu geschaffene Team der MIBS, bestehend aus Ärzten, Pflege und Therapien, musste sich wie jedes Team erstmal kennenlernen, einarbeiten und eine gemeinsame Arbeitskultur aufbauen.“ Der Start sei geglückt und «die derzeit 10 Mitarbeitenden sind zusammengewachsen.»Projekt auf ErfolgskursDie letzten zwei Monate haben gezeigt, dass mit der Schaffung der MIBS ein Bedürfnis erkannt wurde und sich das Pionierprojekt gelohnt habe, so Cetinkaya: „Unsere Station ist voll ausgelastet und erfolgreich unterwegs. Sowohl unsere Patientinnen und Patienten als auch deren Angehörige schätzen die spezialisierte Betreuung.“ Geplant sei eine zukünftige Erweiterung auf insgesamt 18 Betten. Die MIBS ist an die bestehende DelirUnit angegliedert und behandelt jene Patientinnen und Patienten, die besonders betreuungsintensiv sind.
Gesund, smart und stark: Der Einfluss der Ernährung auf die Hirnleistung und die Kraft
Geistig fit dank der MIND-DiätDie sogenannte MIND-Diät ist diesen Studien zufolge die erfolgversprechendste Ernährung, um uns geistig jung zu halten und sich vor einer Demenz zu schützen. MIND ist die Abkürzung für «Mediterranean Intervention for Neurodegenerative Delay» und lehnt sich an die mediterrane Küche an, die viel frisches (grünblättriges) Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse, Beeren, Fisch und kalt gepresstes Olivenöl beinhaltet. Bei den Ölen sind weiter jene mit Omega-3-Fettsäuren zu empfehlen, welche sich u.a. in Lein- und Rapsöl befinden. Stark fettige oder zuckerhaltige Lebensmittel hingegen sollte man vermeiden. Bei strikter Einhaltung dieser Ernährungsweise konnte das Risiko einer Alzheimer-Demenz um rund 50 Prozent, bei weniger strikter Einhaltung um rund 30 Prozent reduziert werden. Die positiven Effekte zeigen sich jedoch erst nach mehreren Jahren, daher ist bei einem hohen Demenzrisiko eine langfristige Ernährungsumstellung sinnvoll.Achtsamkeit in den Alltag einbauenNicht nur die Ernährung leistet einen wichtigen Beitrag zur Hirnfitness, auch Achtsamkeit und Musikinstrumente spielen bewirken positive Effekte. Bewusste Atemübungen oder Meditation stärken die Aufmerksamkeit, das Langzeitgedächtnis und visuell-räumliche Fähigkeiten.Muskelkraft dank Proteinen und BewegungMit dem Alter wird die Muskelkraft zum Schlüsselfaktor für Mobilität und Lebensqualität. Starke Muskeln halten beweglich und schützen vor Stürzen. Ein wichtiger Baustein dafür ist eine gute Proteinversorgung. Gute Eiweissquellen sind unter anderem Milchprodukte, Eier, Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte und Nüsse. Studien belegen, dass rund 1,2 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht am Tag erforderlich sind, um Muskelmasse und -kraft zu stärken. Für ältere Menschen mit etwa 75 Kilogramm Körpergewicht entspricht dies einer Proteinmenge von rund 90 Gramm täglich. Die Wirkung der Proteine wird durch regelmässige Bewegung, insbesondere durch Krafttraining, optimal ergänzt.Unterstützung im Alltag durch unsere MagazineUnsere Magazine „gesund & stark: 20 Rezepte für Ihre Muskeln“ und „gesund & smart: 31 Rezepte für Ihre Hirnleistung“ bieten eine Vielzahl an Rezepten und Tipps, die speziell darauf ausgerichtet sind, Muskel- und Gehirngesundheit zu fördern. Weitere Informationen zu den Magazinen und zum Bezug sowie den Downloadlink für die digitale Version der Rezeptzeitschrift finden Sie auf www.felixplatter-stiftung.ch.
Neue Technologien im Bereich Therapien
Neue Technologien, was bedeutet das für den Bereich Therapien?Neue Technologien bringen viele Vorteile in den Bereichen Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und Ernährungstherapie. Sie ermöglichen als Zusatz zu den klassischen Therapiemassnahmen, Behandlungen individueller zu gestalten, Fortschritte besser zu verfolgen und auch außerhalb des Spitals zu betreuen.Entsprechend bieten neue Technologien viele Vorteile und machen Therapien zugänglicher und flexibler. Der Einsatz von Robotik schafft beispielsweise neue Möglichkeiten in der Therapie, indem robotergestützte Geräte den Patienten helfen, Bewegungsübungen gezielt zu trainieren. Dies ist besonders vorteilhaft in der Physiotherapie und Ergotherapie, da solche Systeme den Bewegungsablauf unterstützen und die Übungen sicherer gestalten. Auch Virtual-Reality-Brillen schaffen neue Möglichkeiten: Sie erlauben es, Bewegungen und Alltagssituationen realistisch zu üben, was für Abwechslung sorgt. In der Logopädie erleichtern Sprach-Apps mit Spracherkennung das Training, da sie die Aussprache analysieren und direkt Feedback geben, was das Üben zwischen den Sitzungen fördert. Darüber hinaus helfen Foodscanner dabei, die Ernährung zu optimieren, Ernährungstherapeut/-innen können die Daten nutzen, um gezielte Ernährungsinterventionen zu planen und den Gesundheitszustand der Patienten zu überwachen. Diese Technologien machen Therapien nicht nur flexibler, sondern oft auch motivierender und bieten eine moderne Unterstützung, die optimal auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt ist.Was spricht für den zunehmenden Einsatz dieser Technologien?Moderne Technologien bieten zahlreiche Vorteile für Therapien, insbesondere im Hinblick auf die Berücksichtigung persönlicher Bedürfnisse und Fortschritte. Der Einsatz von solch innovativen Hilfsmitteln ermöglicht eine individuelle Anpassung der Therapie, sodass spezifische Übungen und Behandlungspläne gezielt auf die jeweiligen Ziele abgestimmt werden können.Ein zentraler Aspekt moderner Technologien ist die Steigerung der Motivation. Interaktive Apps und spielerische Übungen gestalten die Therapie abwechslungsreich und ansprechend. Anstelle traditioneller Methoden ermöglichen es diese Tools, mit Herausforderungen und Spielen zu arbeiten, die nicht nur Spaß machen, sondern auch die Fortschritte dokumentieren. Dies fördert ein positives Gefühl und erhöht die Wahrscheinlichkeit, aktiv an der Therapie teilzunehmen. Die Möglichkeit, den eigenen Fortschritt zu visualisieren, stärkt das Selbstvertrauen und motiviert dazu, weitere Ziele zu setzen. Zudem bieten moderne Technologien die Möglichkeit, Risiken frühzeitig zu erkennen. Sie unterstützen die Therapeut/-innen dabei Veränderungen im Gesundheitszustand oder in den Aktivitäten zu erfassen. Diese frühzeitige Erkennung ermöglicht eine schnelle Anpassung der Therapie, um das Wohlbefinden der Patienten zu gewährleisten.Insgesamt ermöglichen moderne Technologien die individuellen Bedürfnisse als auch die Motivation der Patient/-innen in den Mittelpunkt zu stellen. Sie schaffen nicht nur eine effektive Behandlung, sondern auch eine ansprechende und unterstützende Umgebung, in der aktiv an der Genesung gearbeitet werden kann, während gleichzeitig potenzielle Risiken rechtzeitig erkannt werden.Neue Technologien machen Therapien damit zugänglicher, flexibler und effektiver, sodass Patienten bestmöglich unterstützt werden.Welche neuen Technologien werden im Felix Platter eingesetzt?An der Universitären Altersmedizin Felix Platter steht ein umfassendes Angebot an innovativen Technologien zur Verfügung. Im Therapiebereich kommen beispielsweise Gangroboter zum Einsatz, die Patienten bei ihren Bewegungen unterstützen. Zudem bieten interaktive Exergames ein abwechslungsreiches Training mit direktem Feedback, das auf verschiedene Anforderungsniveaus abgestimmt ist. Solche Geräte werden auf den Stationen und auch im Trainingszentrum eingesetzt. Diverse Apps ergänzen die Therapie, während der Einsatz eines Foodscanners zur Monitorisierung der Ernährung wertvolle Einblicke in die Nahrungsaufnahme liefert. Auch eine VR-Brille wird genutzt, um virtuelle Umgebungen für therapeutische Übungen zu schaffen.Unsere Erfahrungen zeigen, dass ein solch vielfältiges und modernes Angebot die Effektivität der Therapien steigern kann. Es ergänzt und unterstützt die klassischen Therapiemethoden auf wirkungsvolle Weise und führt zu Fortschritten im Gesundheitszustand der Patient/-innen.
«Qualität ist nicht nur ein Zertifikat»
Qualitätsmanagement erfolgt nicht im stillen Kämmerlein«Die Qualität muss beim Patienten spürbar sein», erklärt Karine Munzer, Leiterin Qualitäts- und Risikomanagement. Sie arbeitet seit 35 Jahren in der UAFP und kennt sich mit den Pflegeprozessen und den Qualitätsanforderungen bestens aus. «Qualität passiert nicht im stillen Kämmerlein», führt sie weiter aus. Denn ein kontinuierliches Qualitätsmanagement kann nur im Zusammenspiel von Patientinnen und Patienten, deren Angehörigen und den Mitarbeitenden des Spitals erfolgen.Wie Qualität messbar wirdQualität wird durch die Zertifizierungen messbar. Die Zertifizierungen werden regelmässig durch externe Auditoren durchgeführt, welche die Prozesse mittels standardisierter Befragungen und Kriterien überprüfen. Das FELIX PLATTER trägt mehrere Qualitätslabels.Seit 2006 trägt die UAFP etwa das Zertifikat der SanaCERT Suisse, der Schweizerischen Stiftung für die Zertifizierung der Qualitätssicherung im Gesundheitswesen. Anhand von Standards erfolgen jährlich Überwachungsaudits sowie alle drei Jahre eine Re-Zertifizierung. Dabei kommen definierte Qualitätskriterien zur Anwendung. Unsere stationären Prozesse in der Patientenversorgung, inklusive der Verwaltungs- und Versorgungsbereiche, sind seit März 2022 nach der ISO-Norm 9001:2015 zertifiziert. Diese Zertifizierung belegt ein durchgängiges professionelles Qualitätsmanagement. Zudem beteiligen wir uns an verschiedenen nationalen Qualitätsaktivitäten und -messungen, so z.B. an den Messungen des Nationalen Vereins für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken (ANQ).Das Label vonSW!SS REHA, dem Verband führender Rehabilitationskliniken der Schweiz, tragen wir seit Mai 2021 für die allgemeine Qualitäts- und Leistungskritiken sowie spezifisch für den Fachbereich der geriatrischen Rehabilitation. Wir lassen uns dabei alle drei Jahre durch eine Qualitätskommission rezertifizieren. «Diese anspruchsvollen und verbindlichen Vorgaben garantieren eine hohe medizinische Qualität», weiss Karine Munzer. Auch der permanente Einbezug aktueller Forschungsergebnisse spielt dabei eine führende Rolle. In der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER kommen auf verschiedenen Bereichen laufend den Patientinnen und Patienten die aktuellen Forschungsergebnisse zugute.Die Qualität unseres AltersTraumaZentrums (ATZ) in enger Zusammenarbeit mit dem Universitätsspital Basel ist seit Dezember 2021 von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) als AltersTraumaZentrum DGU® zertifiziert worden. Das Zertifikat belegt unsere besondere Kompetenz in der Versorgung von betagten Patientinnen und Patienten, die einen Unfall erlitten haben, beispielsweise eine Altersfraktur.Warum Feedback so wichtig istQualität sei dabei nicht nur ein Zertifikat, betont Munzer. Damit die Qualität auch tatsächlich dem Patienten zugutekommen kann, müssen neue Prozesse im Kerngeschäft nachhaltig verankert werden», erklärt sie. Dabei ist eine gesunde Feedbackkultur unverlässlich. Durch Rückmeldungen ist ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess möglich. Und deshalb benötigt es für ein gutes Qualitätsmanagement nicht nur die Mitarbeitenden, sondern eben auch die Patientinnen und Patienten. «Zusätzlich lassen wir regelmässig Erhebungen der Zufriedenheit unserer Patientinnen und Patienten sowie unserer Mitarbeitenden durchführen», sagt Munzer. Sie zeigen uns, ob und wo wir uns verbessern können und wie sich diese Ziele erreichen lassen.
Die verborgene Kraft der Omega-3-Fettsäuren: Eine Entdeckung für gesunde Muskeln im Alter
Stellen Sie sich vor, Sie könnten den Muskelverlust, der mit dem Älterwerden einhergeht, verlangsamen und Ihre körperliche Vitalität bewahren. Das klingt nahezu magisch, doch die Antwort könnte näher liegen, als Sie denken. Der Schlüssel dazu sind Omega-3-Fettsäuren, die kleinen Wunderhelfer aus dem Meer und der Pflanzenwelt. Diese Nährstoffe sind nicht nur essenziell für unsere Gesundheit, sondern könnten auch eine entscheidende Rolle im Kampf gegen Sarkopenie spielen, eine Erkrankung, die viele ältere Menschen betrifft. Sarkopenie führt zu einem Verlust von Muskelkraft, Muskelmasse und Alltagsfunktionen. Diese Degeneration wirkt sich stark auf die Mobilität aus und erhöht das Risiko für Stürze und Verletzungen erheblich, was die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen kann. Omega-3-Fettsäuren könnten eine ergänzende Lösung bieten, um negativen Auswirkungen zu mindern und die Muskelgesundheit im Alter zu unterstützen.Der Schatz aus Fisch, Flosse und noch viel «Meer»Omega-3-Fettsäuren sind in verschiedenen Lebensmitteln zu finden, von fettreichem Fisch wie Lachs und Makrele bis hin zu Algen und bestimmten Pflanzen. Der Hauptunterschied zwischen den Omega-3-Fettsäuren liegt in ihrer chemischen Struktur und ihren gesundheitlichen Vorteilen. Es gibt drei Haupttypen: ALA (Alpha-Linolensäure), DHA (Docosahexaensäure) und EPA (Eicosapentaensäure). ALA findet sich vor allem in pflanzlichen Quellen wie Leinsamen, Chiasamen und Baumnüssen. Während unser Körper ALA nur begrenzt in DHA und EPA umwandeln kann, sind letztere massgeblich für unsere Gesundheit, insbesondere für unsere Muskeln relevant. DHA und EPA, die hauptsächlich in Fisch und Meeresalgen vorkommen, sind auch bekannt für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften.Die Muskelmacher: Kleine Helfer, grosse WirkungWie Fettsäuren helfen? Studien belegen, dass Personen, die regelmäßig über 2 Gramm Omega-3-Fettsäuren pro Tag konsumieren, eine Steigerung ihrer Muskelmasse und -stärke erleben, da diese Fettsäuren den Muskelaufbau unterstützen. Trotz kleiner Veränderungen können sich die Vorteile über die Zeit summieren, die Muskelfunktion unterstützen und das Sturzrisiko im Alter reduzieren.Dennoch sind sich nicht alle Studien einig; unterschiedliche Dosierungen und Designs führen zu variierenden Ergebnissen, was mehr Forschung zur optimalen Dosis erfordert. Omega-3-Fettsäuren sind eine vielversprechende, kostengünstige Lösung zur Förderung der Muskelgesundheit im Alter und bieten darüber hinaus Vorteile für Herz und Gehirn. Nutzen Sie die Vorteile dieser Nährstoffe, um einen gesünderen Lebensstil zu fördern, der dazu beiträgt, auch im Alter das Wohlergehen und die Lebensfreude zu erhalten.
Verbesserung der Rehabilitation nach einem Schlaganfall: Die ESTREL-Studie
Das klinische Forschungsprojekt «Enhancement of STroke REhabilitation with Levodopa (ESTREL)» widmet sich einer Frage: Wie kann die Erholung nach einem Schlaganfall nachhaltig gefördert werden? Bei dieser Studie steht der Wirkstoff Levodopa im Mittelpunkt, der seit Jahrzehnten zur Behandlung der Parkinson-Krankheit eingesetzt wird und daher als sicher gilt. In ESTREL wird er nun in einer neuem Einsatzgebiet getestet, um die Erfolgschancen in der Rehabilitation nach einem Schlaganfall zu erhöhen.Einsatz von Levodopa«Levodopa ist ein gut verträgliches Medikament, das in der Parkinson-Therapie etabliert ist», erklärt Prof. Dr. med. Stefan Engelter, Chefarzt Rehabilitation der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER. Bei ESTREL wird es in einer ähnlichen Dosierung eingesetzt, jedoch zur Unterstützung der Erholung nach einem Schlaganfall. Das Hauptziel von ESTREL ist es zu untersuchen, ob die Gabe von Levodopa in Kombination mit gezielt erholungsfördernden rehabilitativen Therapien die Genesung von Schlaganfallfolgen verbessert. «ESTREL ist dabei pionierhaft und eines der weltweit grössten Projekte in diesem Themenbereich», führt Engelter aus.24 Studienzentren sind eingebundenInsgesamt haben 610 Patientinnen und Patienten aus der gesamten Schweiz an der ESTREL-Studie teilgenommen. Dabei fand die Rekrutierung stets in zertifizierten Stroke Centers oder Units statt. Teilnehmen konnten die Schlaganfallpatientinnen und -patienten, die eine so schwere Halbseitenschwäche erlitten haben, dass eine stationäre Neurorehabilitation erforderlich war. Nach einer Eingangsuntersuchung nahmen die Teilnehmenden über einen Zeitraum von fünf Wochen entweder das Studienmedikament oder ein Placebo ein, dies mit der Idee die Wirksamkeit des an den Prinzipien des motorischen Lernens ausgerichteten Therapieprogramm zu erhöhen. Während der Studien wird der Erholungsverlauf standardisiert nach fünf Wochen und drei Monaten – sowie fakultativ nach 6 und 12 Monaten - überprüft. Insgesamt sind 24 Studienzentren in dieses Forschungsprojekt eingebunden, das sowohl Akut- als auch Rehabilitationseinrichtungen umfasst.Relevante Ergebnisse erwartet«In der Studie untersuchen wir zusätzlich auch genetische Profile und Biomarker im Blut. Diese Zusatzinformationen erlauben uns neuartige Einblicke darin, ob und wie Alterungsvorgänge der Gefässe oder des Immunsystems, genetische Varianten oder die Funktionalität des Herz-Kreislaufsystems den Rehabilitationserfolg und gerade auch ein etwaiges Ansprechen auf Levodopa beeinflussen und modifizieren», erklärt Engelter. Die ESTREL-Studie wird daher neue Einblicke in die Mechanismen einer erfolgreichen Schlaganfallrehabilitation erlauben und könnte einen bedeutenden Fortschritt in der Behandlung und Rehabilitation von Schlaganfallpatientinnen und -patienten darstellen, samt verbesserter Lebensqualität für viele Betroffene und deren Angehörigen.
«Die Dankbarkeit der Patientinnen und Patienten ist meine grösste Motivation» – Ein Einblick in die Wundversorgung
Beratung und Weiterentwicklung der WundpflegeGabriel Vujic hat als Wundexperte eine zentrale Rolle: «Meine Hauptaufgabe ist es in der Wundpflege zu beraten,» erklärt er. «Es geht gar nicht darum, dass ich jeden Verband selbst mache, sondern beratend zu wirken – gegenüber den Pflegefachpersonen, aber auch gegenüber den Ärztinnen und oder Ärzten. Das Miteinander im Haus ist hervorragend, und die Zusammenarbeit klappt reibungslos.» Seine Aufgabe umfasst die Unterstützung und Schulung des Pflegeteams sowie die aktive Mitwirkung bei besonders komplexen Wundbehandlungen.Seine Beratungen gehen dabei oft über rein medizinische Aspekte hinaus. Gabriel Vujic unterstützt das Pflegeteam nicht nur bei der Lösung schwieriger Wundfälle, sondern trägt auch aktiv zur Weiterbildung des Pflegepersonals bei. «Oft ergeben sich dabei Lernsituationen, die nicht nur den Patientinnen und Patienten, sondern auch den Mitarbeitenden zugutekommen,» erklärt er. So fördert er nicht nur die Heilung der Wunden, sondern auch die Entwicklung der Expertise im gesamten Team.Die häufigsten Haut- und Wundprobleme im AlterIn seinem Berufsalltag begegnet Gabriel Vujic einer Vielzahl von Wundproblemen. Besonders häufig sind Dekubitus, also Druckgeschwüre, die bei bettlägerigen oder immobilen Patientinnen und Patienten entstehen. «Patienten, die immobil sind, entwickeln oft Druckstellen, besonders an den Fersen oder dem Steissbein,» berichtet er.Auch Hautrisse, sogenannte «Skin Tears», sind ein häufiges Problem bei älteren Personen mit dünner Haut. «Die Menschen bleiben hängen oder stossen sich – und dann reissen grosse Hautflächen auf. Das sieht schlimm aus und tut weh, obwohl die Behandlung selbst nicht kompliziert ist,» erklärt Gabriel Vujic. Diese Wunden mögen zwar oft dramatisch aussehen, aber mit der richtigen Pflege lassen sie sich gut behandeln.Pflegegewohnheiten von Männern und FrauenBesonders in der Altersmedizin spielt die Hautpflege eine entscheidende Rolle. «Die älteren Menschen haben häufig eine sehr trockene Haut,» erklärt Gabriel Vujic. Der Grund dafür ist, dass mit dem Alter die Stoffwechselprozesse verlangsamt werden und die Haut zunehmend Feuchtigkeit verliert. Regelmässiges Eincremen kann helfen, die Haut geschmeidig zu halten und Hautrisse zu verhindern. «Es geht darum, dass die Hautpflege zu einer Gewohnheit wird, wie Zähneputzen – etwas, das die Patientinnen und Patienten von sich aus machen,» betont er.Gabriel Vujic stellt dabei auch Unterschiede in den Pflegegewohnheiten von Männern und Frauen fest: «Männer cremen sich erfahrungsgemäss seltener ein, während Frauen tendenziell mehr Wert auf regelmässige Hautpflege legen.»Dankbarkeit als grosse MotivationGabriels Vujics Arbeit bringt viele emotionale Momente mit sich. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm eine Patientin mit einer seltenen Hauterkrankung, bei der die Haut extrem empfindlich und dünn war. «Die hatte die seltene Schmetterlingskrankheit. Das ist, wenn die Haut extrem dünn ist, dass sie spontan einfach reissen kann,» erklärt er. Diese Patientin benötigte intensive Behandlungen der Wundpflege, was aber bestens funktionierte. «Denn die Patientin wusste genau wie ihre Wunden optimal behandelt werden mussten, durch ihren jahrelangen Umgang damit. Das war wirklich sehr lehrreich für mich,» erinnert er sich.Die Dankbarkeit der Patientinnen und Patienten ist für Gabriel Vujic die grösste Motivation. «Es ist ein wunderbares Gefühl zu sehen, wie sich eine Wunde schliesst und die Menschen wieder mobiler und schmerzfreier werden,» sagt er. Für ihn ist der Beruf weit mehr als nur Spitalalltag. Durch seine Arbeit gibt er den Menschen ein Stück Lebensqualität zurück, und genau das treibt ihn täglich an.
Von TARPSY bis KOGU – über das Alltagsvokabular der Patientenadministration
KVG, OKP, VVG, TARPSY, SWISSDRG, ST Reha oder KOGU – wer jetzt nur Bahnhof versteht, der steht damit nicht allein da. Für das Team der Patientenadministration aber ein ganz normales Alltagvokabular. Datenerfassung von Patientinnen und Patienten, versicherungsrelevante Abklärungen durchführen, Kostengutsprachen bei (Kranken-)Versicherungen einholen, Leistungserfassung, Fakturierungen sowie Rechnungsstellung nach den gültigen Tarifen und Spitaltaxen – langweilig wird es im Team von Katja Berger nicht.Die Wichtigkeit der Patadmin fürs SpitalSie ist die Abteilungsleiterin Patientenadministration und garantiert mit ihren sechs Mitarbeiterinnen die korrekte Fallführung und die damit verbundenen Rechnungsstellungen aller erbrachten Spitalleistungen und somit auch, dass überhaupt finanzielle Mittel ans Spital fliessen. Die Patientenadministration ist zudem auch Anlaufstelle für die behandelten Personen und deren Angehörige bei allen Fragen zu Rechnungen, Kosten und Tarifen.Alle drei Tarifstrukturen kommen bei uns zum TragenKatja Berger ist seit 35 Jahren in der Sozialversicherungs- und Gesundheitsbranche tätig und bringt ein enorm breites Fachwissen mit. Bei uns im FELIX PLATTER ist sie nun seit 11 Jahren für die Patientenadministration zuständig. «Wir haben einen spannenden, aber auch anspruchsvollen Alltag», erzählt sie. Dies auch hauptsächlich deshalb, da in unserem Haus alle drei Tarifstrukturen für den stationären Bereich abgerechnet werden können. Damit sind TARPSY, SWISSDRG und ST Reha gemeint. Während TARPSY die Vergütung aller Leistungen im Bereich der stationären Psychiatrie regelt, handelt es sich bei SWISSDRG um das Tarifsystem der stationären Akutsomatik und bei ST Reha um das Tarifsystem der stationären Rehabilitation.Enormes Fachwissen notwendigUm die tarifkonforme Fallführung wie auch die entsprechenden Kostengutsprachen korrekt handzuhaben, werden ihre Mitarbeiterinnen jeweils intensiv eingearbeitet und haben somit alle ein sehr grosses Tarifwissen in ihrem Rucksack. Nebst dem Krankenversicherungsgesetz (KVG) oder auch gemäss Fachchargon der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP), dem Unfallversicherungsgesetz (UVG) und dem Versicherungsvertragsgesetz (VVG) muss das Team der Patientenadministration auch über jeden einzelnen Vertrag der Zusatzversicherungen der jeweiligen Krankenversicherungen Bescheid wissen. «Zudem müssen wir auch Versicherungsabklärungen mit ausländischen Versicherungen oder die Abrechnung bei einem vertragslosen Zustand mit einer Zusatzversicherung adäquat verrechnen und behandeln», führt Katja Berger aus. Mit KOGU ist die Kostengutsprache gemeint und somit ist auch noch der letzte Begriff aus dem ersten Satz erklärt. Alles klar soweit?
Wo Pflegealltag auf Teamspirit trifft
Gut aufgestellt im PflegeteamIn Abstimmung mit den Ärztinnen und Ärzten führt das Pflegeteam alle Massnahmen durch, um die Gesundheit der Patientinnen und Patienten zu erhalten und zu fördern. Mit einem offenen Ohr, auch für die Angehörigen, begleitet das Pflegeteam die Patientinnen und Patienten durch den Spitalalltag. Dank stetiger Fort- und Weiterbildung sind unsere Pflegefachpersonen immer auf dem neusten Stand und lassen ihr Wissen in den Behandlungsprozess einfliessen. Stetige Weiterentwicklung und im Team zusammenwachsen – das macht die Universitäre Altersmedizin FELIX PLATTER aus.Der Alltag auf unserer Spezialabteilung DelirUnit«Ich liebe die ständige Abwechslung an meiner Arbeit, sogar ein einzelner Tag kann überraschend vielfältig sein und hält die Arbeit spannend», erklärt R. Vogel, diplomierte Pflegefachfach in der DelirUnit.Die DelirUnit behandelt ausschliesslich Patientinnen und Patienten mit akuten Verwirrungszuständen. Kognitiv eingeschränkte Personen sind besonders gefährdet, ein Delir zu entwickeln. R. Vogel weiss um die herausfordernden Situationen im Umgang mit Patientinnen und Patienten mit kognitiven Beeinträchtigungen. «Es ist herausfordernd, aber das Schöne daran ist, die Fortschritte zu sehen, wenn wir den akuten Zustand behandeln können. Ein guter Verlauf zu verfolgen, freut mich jeweils besonders», betont sie.Gerade in der DelirUnit ist Teamarbeit gefragt. Denn in interprofessionellen Teams, bestehend aus Ärztinnen und Ärzten, Psychiaterinnen und Psychiater sowie Pflege- und Therapiefachpersonen, werden die Fähigkeiten der Patientinnen und Patienten mobilisiert. Die DelirUnit zeichnet sich dabei mit innovativer Infrastruktur aus und arbeiten mit Bodenbetten und dem Radarsensor QUMEA. «Mir gefällt besonders die familiäre Atmosphäre; trotz unserem Universitätsstatus, ist der Umgang persönlich und einem starken Teamgeist», führt R. Vogel aus. Sie wechselt im Herbst in die neu geschaffenen MIBS (Multidisziplinäre Intensive Betreuungsstation). Die Station ist speziell auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten mit komplexen somatischen Krankheitsbildern sowie gleichzeitig bestehender kognitiver Beeinträchtigung.
Flüssigkeitsmangel im Alter - ein unterschätztes Risiko
Im Alter hat jede vierte Person Schwierigkeiten, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Ein Flüssigkeitsmangel entsteht, wenn Menschen entweder zu wenig trinken, übermässig Flüssigkeit verlieren oder eine Kombination aus beidem vorliegt. Während in Krankenhäusern diese Problematik oft schnell erkannt und behandelt wird, bleibt sie im häuslichen Umfeld oder im Pflegeheim häufig unbemerkt. Dies kann schwerwiegende Folgen für die Gesundheit älterer Menschen haben.Eine kürzlich publizierte Übersichtarbeit untersuchte die Häufigkeit von Flüssigkeitsmange bei älteren Menschen, die zu Hause oder in Pflegeheimen leben. Die Analyse umfasste 61 Studien mit über 22.000 Teilnehmern. Dabei zeigte sich, dass 19 % der zu Hause lebenden und 34 % der in Pflegeheimen betreuten älteren Menschen an Dehydratation leiden. Diese Werte schwankten jedoch stark. In 21 der untersuchten Studien wurde der Flüssigkeitsmangel mittels Messung der Serum- oder Plasma-Osmolalität (>300 mOsm/kg) festgestellt, einer zuverlässigen Methode zur Bestimmung des Flüssigkeitsstatus. Hier zeigte sich, dass jede vierte Person einen Flüssigkeitsmangel hatte.Interessanterweise fand sich kein Zusammenhang zwischen Dehydratation und Faktoren wie Alter, Geschlecht, Pflegebedürftigkeit, kognitiven Einschränkungen, Diabetes oder Niereninsuffizienz. Die Autoren vermuteten, dass die grossen Unterschiede auf individuelle Verhaltensmuster zurückzuführen sein, wie etwa das Trinken in Gesellschaft, die Verfügbarkeit von Getränken oder die Unterstützung durch Gesundheitsfachpersonen. Auch kulturelle Faktoren wie Trinkgewohnheiten oder Bedenken bezüglich Inkontinenz spielen eine Rolle. Ein weiterer Aspekt, der die Dateninterpretation beeinflussen könnte, ist der Zeitpunkt der Messungen, da der Flüssigkeitsstatus je nach Tageszeit variiert.Ein chronischer Flüssigkeitsmangel im Alter kann jedoch gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit haben, einschliesslich Nierenprobleme, eine eingeschränkte kognitive Funktion, Schwindel und Sturzgefahr. Um solchen Risiken vorzubeugen, wird eine tägliche Trinkmenge von 1.6 Litern für Frauen und 2 Litern für Männer empfohlen. Es ist wichtig, dass ältere Menschen – insbesondere diejenigen, die in Pflegeheimen leben oder pflegebedürftig sind – regelmässig zum Trinken ermutigt werden und ausreichend Zugang zu Getränken haben. In unserem Blog "Richtiges Verhalten bei heissen Sommertagen" findest du weitere hilfreiche Tipps und Empfehlungen, wie ältere Menschen an heissen Tagen ihren Flüssigkeitsbedarf besser decken können.
Warum körperliche Aktivität im Alter so wichtig ist
Regelmässige Bewegung und eine gute Mobilität zum Erhalt der Selbstständigkeit tragen wesentlich zum Wohlbefinden und zur Gesundheit bei, insbesondere im Alter. Doch wieviel Training und Bewegung ist sinnvoll, besonders nach einem Sturz oder einer Operation?Körperliche Aktivität und MobilitätRegelmässige körperliche Aktivität hat zahlreiche positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Sie reduziert das Risiko für Bluthochdruck, Diabetes Typ 2, Übergewicht und bestimmte Krebsarten. Zudem stärkt körperliche Aktivität das Immunsystem, fördert die psychische und kognitive Gesundheit und senkt die allgemeine Sterblichkeit und fördert die Lebensqualität.Empfohlen wird älteren Erwachsenen, dass sie pro Wocheca. 150 Minuten spazieren gehen oder Velo fahren oder75 Minuten joggen, schwimmen, Aerobic machen oder tanzen und2 bis 3-mal Kraft- und Gleichgewichtstraining ausübenFolgen von Verletzungen und BewegungsmangelBewegungsmangel fördert den Muskelabbau und das Risiko für Herzkreislauferkrankungen. Verletzungen wie Oberschenkel- oder Hüftfrakturen führen häufig zu erheblichen Bewegungseinschränkungen und längeren Liegezeiten. Werden die Muskeln nach einer Operation nicht mehr aufgebaut, kann dies zu Muskelschwund (Sarkopenie) und Gebrechlichkeit führen, welche in einen Autonomieverlust resultieren können, was die Lebensqualität deutlich mindert.Erhalt der Mobilität durch TherapienRegelmässige Therapieeinheiten und proteinreiche Ernährung unmittelbar nach einer Verletzung oder Operation sind essenziell, um die Mobilität zu fördern und die Muskulatur wieder aufzubauen. Heutzutage wissen wir, dass ein individuelles, moderates Kraft-, Gleichgewichts- und Ausdauertraining während eines Spitalaufenthalts auch bei Menschen im sehr hohen Alter positive Effekte auf die Muskelkraft, Mobilität und auch Kognition hat.Patientinnen und Patienten in der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER erhalten ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Therapieprogramm. Dafür arbeiten interprofessionelle Teams aus Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Medizinische Massage, Sporttherapie und Ernährungstherapie zusammen, um individuell angepasste Therapiepläne zu entwickeln. Die Behandlungen basieren auf aktuellen wissenschaftlichen Standards und werden sowohl ambulant als auch stationär sowie in der Tagesklinik angeboten. Ziel ist es, die Verbesserung und den Erhalt der Mobilität bestmöglich sicherzustellen und so die Lebensqualität älterer Menschen zu verbessern.Alt zu sein bedeutet nicht zwangsläufig immobil zu sein. Ältere Menschen können ihre Mobilität und Lebensqualität erheblich verbessern, indem sie selbst aktiv gezielte Therapien nutzen und regelmäßig körperlich trainieren.
Basel Mobility Center
Einblick in das Basel Mobility Center – Vorreiter in der MobilitätsdiagnostikEin Gespräch mit PD Dr. sc. med. Roland Rössler, Leiter des Basel Mobility CentersDas Basel Mobility Center (BMC) ist ein diagnostisches Zentrum, in dem ambulante sowie stationäre Patientinnen und Patienten untersucht werden. Das BMC ist spezialisiert auf die Abklärung und Früherkennung von Gang-, Gleichgewichts- und Mobilitätsschwierigkeiten. Der Fokus liegt dabei auf der Alltagsfunktionalität der Patientinnen und Patienten. Durch spezifische Assessments, einschliesslich der quantitativen Ganganalyse, identifiziert das BMC Gangstörungen, Sturzrisiken und kognitive Defizite, um auf dieser Basis massgeschneiderte Therapie-Empfehlungen zu entwickeln. Neben dem klinischen Auftrag ist das BMC sehr aktiv in der universitären Lehre und Forschung und ist in zahlreiche wissenschaftliche Studien involviert.Im Gespräch gibt uns PD Dr. sc. Med. Roland Rössler, Leiter des Basel Mobility Centers, Einblick in die Arbeit und die Forschungsinitiativen des BMC.Was genau kann im Ganglabor im BMC gemessen werden?Im Ganglabor des Basel Mobility Centers können wir eine Vielzahl von Parametern des Gangs, des Gleichgewichts und der Mobilität präzise erfassen und analysieren. Wir verwenden dazu spezialisierte Systeme wie den GAITRite-Gangteppich, um wichtige Daten wie Geschwindigkeit, Spurbreite, Schrittlänge und Regelmässigkeit des Gangs zu messen. Darüber hinaus führen wir sowohl statische als auch dynamische Gleichgewichtstests durch und nutzen dabei drahtlose Sensoren wie das moderne MobilityLab-System. Unsere Untersuchungen umfassen auch kognitive Assessments und neurologische Tests, um ein umfassendes Bild der körperlichen und kognitiven Gesundheit unserer Patientinnen und Patienten zu gewinnen.Das BMC betreibt auch Forschung. Woran forscht das Team derzeit? Stichwort: Mobitec-Stroke-Studie.Neben den Patienten, die wir im klinischen Alltag sehen, beschäftigen wir uns mit einer Reihe von wissenschaftlichen Studien. Die Auswertung der Mobitec-Stroke-Studie ist dabei momentan ein Schwerpunkt. Dieses Projekt, finanziert vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF), untersucht die Auswirkungen eines Schlaganfalls auf die Mobilität und das Gangbild der Betroffenen. Ziel der Studie ist es, die Mechanismen und Folgen von Schlaganfällen besser zu verstehen, um zukünftig effektive Rehabilitationsstrategien entwickeln zu können. Wir haben bereits mehrere wissenschaftliche Artikel basierend auf den Daten dieser Studie publiziert und arbeiten momentan an weiteren Manuskripten (siehe Publikationsliste unten).Welche wesentlichen Erkenntnisse liefert die Mobitec-Stroke-Studie?Ich möchte hier in aller Kürze ein paar wichtige Befunde zusammenfassen: Bei Patienten nach einem Schlaganfall hat sich ein positiver Zusammenhang zwischen der Leistung im Timed Up and Go (TUG)-Test und der Lebensraummobilität (d.h. Grösse des Lebensraums) gezeigt. Der TUG-Test ist ein klinischer Test zur Beurteilung der Mobilität und des Sturzrisikos bei älteren Erwachsenen. Hierbei wird die Zeit gemessen, die eine Person benötigt, um aus einem Stuhl aufzustehen, drei Meter zu gehen, sich umzudrehen, zurückzugehen und sich wieder hinzusetzen.In weiteren Analysen haben wir einen Zusammenhang zwischen der Leistung im TUG-Test und der körperlichen Aktivität sowie der Lebensqualität entdeckt. Dies verdeutlicht eindrucksvoll die Bedeutung der funktionalen Mobilität für eine optimale Erholung in der Rehabilitation nach einem Schlaganfall. Diese Erkenntnisse haben wir für die Entwicklung einer weiterführenden Studie berücksichtigt. In dieser neuen Studie werden wir gezielte Interventionsmassnahmen überprüfen, die die Mobilität und Lebensqualität nach einem Schlaganfall verbessern sollen.Warum ist die Ganganalyse ein wichtiges Instrument, um die Auswirkungen eines Schlaganfalls beurteilen zu können?In unserer Studie haben wir gesehen, dass die Ganganalyse ein wertvolles Instrument zur Beurteilung der Auswirkungen eines Schlaganfalls ist, da sie objektive und sehr präzise Daten liefert. Dies ermöglicht nicht nur eine genaue Einschätzung des aktuellen Zustandes der Patienten, sondern auch eine exakte Beurteilung im zeitlichen Verlauf. Eine solche Verlaufsbeobachtung dient zur Überwachung des Fortschritts und kann zur Steuerung der Reha-Massnahmen eingesetzt werden. Die detaillierten Ergebnisse können verwendet werden, um individuelle Therapiepläne zu erstellen, die gezielt auf die Bedürfnisse und Defizite der Patienten zugeschnitten sind. Dies kann entscheidend dazu beitragen, die Mobilität und Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig zu verbessern.Präventionsstrategien: Wie trägt regelmässige körperliche Aktivität zur Vorbeugung von Mobilitätsverlust bei?Basierend auf unzähligen wissenschaftlichen Untersuchungen können wir heute mit Sicherheit sagen, dass regelmässige körperliche Aktivität – neben einer gesunden Ernährung und gutem Schlaf – essenziell zu einem langfristig gesunden Leben beiträgt und das Risiko für eine Vielzahl von Krankheiten zum Teil drastisch senken kann. Detaillierte Empfehlungen würden den Rahmen dieses Interviews sprengen, doch kann ich eine grobe Orientierung geben: Erwachsene sollten, unabhängig vom Alter und dem aktuellen Fitnesszustand, regelmässig (d.h. mehrmals pro Woche) ausreichend lange (im Durchschnitt gut 30 Minuten pro Tag) aktiv sein. Dabei sollten wir die wichtigen Aspekte Ausdauer, Kraft, Gleichgewicht, Beweglichkeit und Koordination trainieren. Die Intensität sollte dabei ausreichend hoch sein und wir sollten dabei durchaus auch ins Schwitzen kommen. Man kann eine Kombination aus gezielten Aktivitäten einsetzen, um die Aspekte einzeln anzusteuern (z.B. Velofahren oder Schwimmen für die Ausdauer, Fitnessstudio für die Kraft, Yoga oder Tai-Chi für Gleichgewicht, Beweglichkeit und Koordination) oder komplexere Bewegungsformen ausüben, die mehrere Aspekte gleichzeitig ansprechen (z.B. gewisse Spielsportarten, Tanzen, Crossfit). Unabhängig davon, was wir tun, ist es sehr wichtig, dass es uns Spass macht und wir uns regelmässig dafür motivieren können – denn nur so werden wir langfristig dabeibleiben, um im Idealfall ein Leben lang ausreichend körperlich aktiv zu sein.Aktuelle Publikationen am BMCRössler, R., Wagner, J., Knaier, R., Rommers, N., Kressig, R. W., Schmidt-Trucksass, A., & Hinrichs, T. (2024). Spatiotemporal gait characteristics across the adult lifespan: Reference values from a healthy population - Analysis of the COmPLETE cohort study. Gait Posture, 109, 101-108. https://doi.org/10.1016/j.gaitpost.2024.01.005Ryan, M., Rössler, R., Rommers, N., Iendra, L., Peters, E. M., Kressig, R. W., Schmidt-Trucksass, A., Engelter, S. T., Peters, N., & Hinrichs, T. (2024). Lower extremity physical function and quality of life in patients with stroke: A longitudinal cohort study. Qual Life Res. https://doi.org/10.1007/s11136-024-03713-0Hinrichs, T., Rössler, R., Infanger, D., Weibel, R., Schär, J., Peters, E. M., Portegijs, E., Rantanen, T., Schmidt-Trucksäss, A., Engelter, S. T., & Peters, N. (2023). Self-reported life-space mobility in the first year after ischemic stroke: longitudinal findings from the MOBITEC-Stroke project. J Neurol, 270(8), 3992-4003. https://doi.org/10.1007/s00415-023-11748-5Rössler, R., Rommers, N., Kim, E.-K., Iendra, L., Sofios, A., Giannouli, E., Portegijs, E., Rantanen, T., Infanger, D., Bridenbaugh, S. A., Engelter, S. T., Schmidt-Trucksäss, A., Weibel, R., Peters, N., & Hinrichs, T. (2023). Timed up-and-go performance is associated with objectively measured life space in patients 3 months after ischemic stroke: a cross-sectional observational study. Journal of Neurology, 270(4), 1999-2009. https://doi.org/10.1007/s00415-022-11524-xDe Spiegeleer, A., Kahya, H., Crombez, L., Descamps, A., Rössler, R., Kressig, R. W., Lapauw, B., Wynendaele, E., Elewaut, D., & De Spiegeleer, B. (2023). Potential role of statins in treatment of acute sarcopenia. Medical Hypotheses, 177, 111111. https://doi.org/10.1016/j.mehy.2023.111111Giannouli, E., Kim, E. K., Fu, C., Weibel, R., Sofios, A., Infanger, D., Portegijs, E., Rantanen, T., Huang, H., Schmidt-Trucksäss, A., Zeller, A., Rössler, R., & Hinrichs, T. (2022). Psychometric properties of the MOBITEC-GP mobile application for real-life mobility assessment in older adults. Geriatr Nurs, 48, 280-286. https://doi.org/10.1016/j.gerinurse.2022.10.017Rössler, R., Bridenbaugh, S. A., Engelter, S. T., Weibel, R., Infanger, D., Giannouli, E., Sofios, A., Iendra, L., Portegijs, E., Rantanen, T., Streese, L., Hanssen, H., Roth, R., Schmidt-Trucksass, A., Peters, N., & Hinrichs, T. (2020). Recovery of mobility function and life-space mobility after ischemic stroke: the MOBITEC-Stroke study protocol. BMC Neurol, 20(1), 348. https://doi.org/10.1186/s12883-020-01920-zMomentan unter BegutachtungSchär, J., Iendra, L., Rössler, R., Schmidt-Trucksass, A., Engelter, S. T., Hinrichs, T., & Peters, N. ((under review)). Factors associated with gait impairment in mobile patients 3 months after stroke.Jäger, C., Ryan, M., Rommers, N., Schar, J., Weibel, R., Kressig, R. W., Schmidt-Trucksass, A., Engelter, S. T., Peters, N., Hinrichs, T., & Rössler, R. ((under review)). Association between lower extremity physical function and physical activity after ischemic stroke: longitudinal findings from the MOBITEC-Stroke project.Hinrichs, T., Rantanen, T., Portegijs, E., Nebiker, L., Rössler, R., von Bonsdorff, M. B., Schwendinger, F., Schmidt-Trucksass, A., & Roth, R. ((under review)). Reliability and validity of the German version of the University of Jyvaskyla Active Aging Scale (UJACAS-G).
Richtiges Verhalten bei heissen Sommertagen
An heissen Tagen gilt eine Regel besonders: Trinken, trinken, trinken! Dabei ist es wichtig, nicht nur Wasser zu sich zu nehmen, sondern auch ab und zu eine leichte Suppe. Ältere Menschen verspüren oft weniger Durst, was dazu führen kann, dass sie zu wenig trinken. Wie viel Flüssigkeit genau benötigt wird, hängt von individuellen Begleiterkrankungen ab. Hinzu kommt, dass ältere Menschen häufig mehr Hitze vertragen und sich daher manchmal zu warm anziehen. Entwässernde Medikamente können den Flüssigkeitsverlust noch verstärken. Temperaturen über 30 Grad können dann schnell gefährlich werden und das Herz-Kreislaufsystem stark belasten, was im schlimmsten Fall zu einem Kollaps führen kann. Mögliche Symptome sind Kopfschmerzen, Schwäche, Schwindel, Erbrechen, Erschöpfung und Verwirrtheit.Neben der Gefahr von Hitzeschöpfung und Hitzeschlag steigt auch das Risiko für Thrombosen und Herzinfarkte. Besonders gefährdet sind Menschen mit Diabetes, Demenz sowie Nieren-, Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen an heissen Sommertagen.Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und das Bundesamt für Umwelt (BAFU) empfehlen drei goldene Regeln, um heisse Tage gut zu überstehen:1. Körperliche Anstrengungen vermeiden und schattige Plätze aufsuchen2. Hitze fernhalten und den Körper kühlen3. Viel trinken, auch ohne Durstgefühl, und leichte Kost bevorzugenEs ist ratsam, leichte Kleidung aus Leinen oder Viskose zu tragen und tagsüber die Fenster sowie, wenn möglich, die Rollläden geschlossen zu halten. Bei Überhitzung des Körpers helfen lauwarme (nicht kalte!) Duschen, Fussbäder oder nasse Tücher im Nacken und an den Handgelenken zur Abkühlung.Sollten Sie sich trotz aller Vorsichtsmassnahmen erschöpft oder schwach fühlen, wenden Sie sich bitte an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt.Dr. med. Dieter Breil, Chefarzt Akute Altersmedizin
Deine Ausbildung in der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER starten
Mit einer Ausbildung bei uns durchstartenAusbildungen in Pflegeberufen bieten jungen Menschen vielfältige und durchlässige Karrierewege. Die Universitäre Altersmedizin FELIX PLATTER legt besonderen Wert auf die Ausbildung, denn für uns ist das Ausbilden eine Herzensangelegenheit. Aktuell absolvieren 90 Auszubildende ihre Ausbildung bei uns, und wir sorgen dafür, dass sich jede und jeder Einzelne bei uns wohlfühlt."Unsere Auszubildenden haben im Haus vielfältige Einsatzmöglichkeiten und die Chance, sich nach der Lehre weiterzubilden", erklärt Katharina von Stünzner, HR-Bildungsverantwortliche. Sie ist seit sieben Jahren für die Ausbildung zuständig und stellt sicher, dass die Auszubildenden bei uns die bestmögliche Ausbildung erhalten. Vanja Zivkovic, eine ehemalige Auszubildende (Abschluss dieses Jahr 2024), betont: "Ich habe mich für die Ausbildung hier entschieden, weil dies ein Ort ist, der mich mit liebevollen Händen aufgenommen hat. Es ist ein sehr familiärer Betrieb, was mir persönlich wichtig ist."Qualifizierte Berufsbildner und Praxisausbildner sind in allen notwendigen Fachbereichen tätig. "Ein Unikum unseres Hauses ist, dass wir im Bereich Pflege ein eigenes Berufsbildnerteam haben, das sich nur auf die Ausbildung fokussieren kann", führt von Stünzner aus. Die Ausbildung funktioniert bei uns tadellos, da die Berufsbildner mit Herzblut dabei sind. "Vor allem die Unterstützung, die ich vom Team und von den Berufsbildnern erhalte, gefällt mir sehr", fügt Zivkovic hinzu. "Ich habe nie das Gefühl, auf mich allein gestellt zu sein."Ausbildungsangebot PflegeDiese Ausbildungen bieten wir im Bereich der Pflege an:Assistenz Gesundheit und Soziales: 2-jährige Ausbildung mit Eidgenössischem Berufsattest (EBA)Fachmann und Fachfrau Gesundheit: 3-jährige Ausbildung mit Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) mit und ohne BerufsmaturDipl. Pflegefachmann und Pflegefachfrau HF: mit eidgenössisch anerkanntem Diplom -> als 3-jährige Ausbildung oder mit einer abgeschlossenen Ausbildung zum/r Fachmann/-frau Gesundheit EFZ als verkürzte 2-jährige AusbildungDipl. Pflegefachfrau oder Pflegefachmann HF: mit eidgenössisch anerkanntem Diplom als verkürzte 2-jährige Ausbildung (braucht es nicht unbedingt)Unterstützung und Teamgeist für eine erfolgreiche AusbildungNeben praxisintegrierten Lernbegleitungen gibt es Gruppenunterrichte und festgelegte Lernzeiten. "Ich liebe die Arbeit mit jungen Erwachsenen und die Zusammenarbeit mit den Berufsbildnern", sagt von Stünzner freudig. Es fasziniert sie besonders zu sehen, wie sich die jungen Lernenden weiterentwickeln und danach qualifizierte Fachkräfte werden.Ein besonderer Aspekt der Ausbildung bei uns ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit. "Die interdisziplinäre Zusammenarbeit gefällt mir sehr, denn man ist immer mit allen Berufsgruppen in Kontakt", sagt Zivkovic. Ihr persönlicher Lieblingsort im Haus ist der Stützpunkt auf der Station. "Dort finde ich einerseits alle Informationen, die ich benötige, aber es ist auch wie ein kleiner Treffpunkt. Das ganze Team versammelt sich hier und dann wird besprochen, wer noch Unterstützung oder Hilfe benötigt."Weitere Informationen zu unseren Ausbildungen finden Sie hier.
Physiotherapie in der Universitären Altersmedizin Felix Platter: Ganzheitliche Therapien für nachhaltigen Erfolg
In der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER arbeiten über 100 Therapeutinnen und Therapeuten daran, die Gesundheit und Lebensqualität unserer Patientinnen und Patienten zu verbessern. "Altersmedizin verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, denn oft bestehen mehrere Erkrankungen, die gemeinsam behandelt werden müssen", erklärt Sandra Signer, Co-Leiterin Therapien. Therapien zur Verbesserung der Bewegungs- und Alltagsfähigkeit oder der Ernährungssituation leisten einen äusserst wichtigen Beitrag zur Gesundheit. Mit individuell zusammengestellten Programmen zielen wir auf eine möglichst rasche Genesung unserer Patientinnen und Patienten ab.Übungen für zu HauseUm auch zu Hause aktiv zu bleiben, hat das Team der Physiotherapeutinnen und -therapeuten für Sie drei Übungen zusammengestellt, die Sie ohne grossen Aufwand durchführen können:Übung 1: Zehn Minuten vor Ort marschieren. Je nach persönlichem Empfinden, können Sie sich auch an einem Geländer halten. Tipp: Mit Musik macht es doppelt Spass.Übung 2: Aufstehen und absitzen. Drei Mal hintereinander jeweils eine Minute lang langsam aufstehen, stehen bleiben und danach wieder langsam absitzen.Übung 3: Fussschaukel. Stehen Sie im sicheren Stand hinter einen Stuhl und halten Sie sich an der Stuhllehne fest. Stehen Sie nun langsam auf die Zehenspitzen und rollen Sie danach den Fuss wieder langsam ab in die Ausgangsposition. Danach verlagern Sie das Gewicht auf die Fersen und versuchen, die Zehen zu heben. Widmen Sie Ihre Aufmerksamkeit bewusst Ihren Füssen. Das ist eine sehr effektive Beweglichkeits- und Gleichgewichtsübung.
Sympathisches Onboarding für ein gelungenes Take-off – willkommen in der UAFP
Nadine Müller ist bei uns Onboarding-Verantwortliche. Sie ermöglicht allen neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen hervorragenden Start in unserem Spital und begleitet die neuen Fachkräfte die ersten Wochen in ihrem Arbeitsalltag. In unserem Porträt stellen wir Nadine Müller und ihre Hauptaufgaben vor.Was ist deine Hauptaufgabe als Onboarding-Verantwortliche?Ich bin für alle neuen Mitarbeitenden im pflegerischen Dienst zuständig, unabhängig von der Abteilung. Meine Hauptaufgabe besteht darin, neue Mitarbeitende, Mitarbeitende im Anerkennungsverfahren sowie Wiedereinsteiger individuell zu betreuen. Ich empfange sie, heisse sie willkommen, führe sie ein und stehe als direkte Ansprechperson zur Verfügung. Mein Ziel ist es, den Mitarbeitenden den Einstieg so einfach und angenehm wie möglich zu machen. Sie sollen wissen, dass sie jederzeit jemanden haben, an den sie sich mit jeglichen Fragen wenden können.Was bedeutet für dich ein gutes Onboarding und welche Aspekte sind unerlässlich?Für mich bedeutet gutes Onboarding eine engmaschige Begleitung. Neue Mitarbeitende sollten immer jemanden haben, an den sie sich mit ihren Anliegen wenden können. Es ist wichtig, dass sie sich in der neuen Umgebung sicher und unterstützt fühlen. Ein gutes Onboarding bringt Ruhe und Struktur in den Einstiegsprozess und macht es neuen Mitarbeitenden leichter, sich in einem neuen Spital oder einer neuen Abteilung zurechtzufinden. Für ein gutes Onboarding müssen die Mitarbeitenden genügend Informationen erhalten und die Abteilung kennenlernen. Auch das Kennenlernen des Teams ist entscheidend, damit sie sich aufgehoben fühlen.Wie sieht so ein Onboarding üblicherweise aus?Das Onboarding gestalte ich individuell, abhängig von den Bedürfnissen jeder einzelnen Person. Manche sind schneller, andere brauchen mehr Zeit. Jeder hat einen anderen Lernprozess und unterschiedliche Bedürfnisse. Es ist wichtig, auf die Person einzugehen, zuzuhören, zu beobachten und auf die Bedürfnisse entsprechend zu reagieren. Manchmal bedeutet das ein längeres Onboarding, manchmal ein kürzeres.Zusätzlich ist es mein Ziel, in den ersten zwei Wochen zwei Tage mit jedem neuen Mitarbeiter zu verbringen, unabhängig von der Station, auf der sie arbeiten. Diese Tage nutzen wir für umfassende Einführungen und ein erstes Feedback-Gespräch. Dabei frage ich: „Wie fühlst du dich? Was brauchst du noch?“ Auf diese Weise arbeite ich fortlaufend die Themen ab, die für eine erfolgreiche Einarbeitung wichtig sind, und passe meinen Plan entsprechend an. Dieser strukturierte Ansatz hilft neuen Personen, sich schnell und effektiv in das Team und die Abläufe im Spital zu integrieren.Was ist dein beruflicher Hintergrund?Mein beruflicher Weg begann früh, als ich eine Ausbildung als Fachfrau Gesundheit hier im Felix Platter-Spital absolvierte, bevor es zur UAFP wurde. Direkt im Anschluss absolvierte ich die Ausbildung als Dipl. Pflegefachfrau HF. Nachdem ich viele Jahre direkt am Patientenbett gearbeitet und umfangreiche praktische Erfahrungen gesammelt hatte, entschied ich mich, meinen akademischen Weg weiterzuführen und einen Bachelor zu machen. Dies ermöglichte mir, evidenzbasierend zu arbeiten und das neueste Wissen direkt an das Patientenbett zu bringen, was stets mein Anliegen war. Meine wissenschaftliche Neugier führte mich später in Führungsrollen und in die Forschung, und schliesslich absolvierte ich einen Master, um meine Kenntnisse in Methodik und Didaktik zu vertiefen. Dieses umfassende Fachwissen und die pädagogische Erfahrung bereiteten mich ideal auf die vielschichtige Rolle der Onboarding-Verantwortlichen vor.Was motiviert dich persönlich in deiner täglichen Arbeit als Onboarding-Verantwortliche?Ich finde die Rolle der Onboarding-Verantwortlichen äusserst spannend. Sie bietet mir die Gelegenheit, mit unterschiedlichsten Menschen in Kontakt zu treten und ihnen in einer sehr entscheidenden Phase ihrer Karriere zur Seite zu stehen. Diese Vielfalt und die tägliche Herausforderung, die Individualität jedes Einzelnen zu erkennen und zu fördern, machen meine Arbeit besonders reizvoll. Die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass sich neue Mitarbeitende wohlfühlen, motiviert mich jeden Tag aufs Neue. Es ist die Dynamik und Vielseitigkeit dieser Rolle, die mich ständig anspornt und sicherstellt, dass mir nie langweilig wird.
Ein Blick in unsere Alterspsychiatrie und Therapiemöglichkeiten
Unsere Patientinnen und Patienten in der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER haben zumeist ein multimorbides Krankheitsbild. Das bedeutet, bei einem akuten Problem, kommen zwei oder mehrere chronische Erkrankungen hinzu. Deshalb benötigen diese Menschen eine für sie entsprechende und individuell abgestimmte Pflege und Betreuung.In der interdisziplinären und interprofessionellen geführten Abteilung Alterspsychiatrie werden vor allem Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen im höheren Lebensalter behandelt. Dazu zählen insbesondere Demenzerkrankungen, aber auch akute oder verlängert verlaufende Verwirrtheitszustände. Die kognitiven Beeinträchtigungen werden umfassend diagnostisch abgeklärt und es wird nach reversiblen Ursachen gesucht. Ein sehr häufiger Behandlungsanlass sind dabei die Verhaltensstörungen, die im Laufe einer Demenzerkrankung auftreten und sowohl die Betroffenen als auch das betreuende Umfeld stark belasten können. Das Behandlungssetting findet dabei in einem geschützten Rahmen statt.Schaffung einer Gruppenzone mit BehandlungsmöglichkeitenNebst der zunehmenden somatischen Behandlung und Pflege, darf der alterspsychiatrische Aspekt in der Betreuung nicht ausser Acht gelassen werden. «Da Menschen mit Demenz im Spitalalltag vielfältigen Stress- und Belastungssituationen ausgesetzt sind, haben sie häufig ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Sicherheit und primärer Bindung», erklärt Susie Holzemer, Pflegeexpertin der Alterspsychiatrie. Das drückt sich unter anderem in einem auffälligen Verhalten aus. Um sowohl somatische Erkrankungen als auch psychiatrische Beeinträchtigungen im gleichen Pflegeprozess integrieren zu können, ist seit letztem Jahr eine hierfür geschaffene «Betreuungszone» geschaffen worden.Mit dem Ziel, Geborgenheit und Wohlbehagen, Trost, Liebe, Identität, Beschäftigung sowie Bindung zu fördern, ist eine Betreuung durch speziell dafür vorgesehenes Personal unerlässlich. «Bewusstes sich Zeit nehmen für die Patientinnen und Patienten, die nicht mit der alltäglichen Pflege im Zusammenhang steht, ist im Vordergrund», führt Holzemer aus. Gleichzeitig wird das Nachlassen von kognitiven und alltagspraktischen Fähigkeiten verlangsamt.Dafür werden in diesem neu geschaffenen Gruppenraum, in dieser Zone 5, verschiedene Behandlungsmöglichkeiten geboten. Die Aromatherapie erreicht die Patientinnen und Patienten auf ihrer emotionalen Ebene. Eine Aktivierung unbewusster Gedächtnisinhalte kann durch Wortspiele, Bilder zusammensetzen oder Gegenstände benennen, erreicht werden. Zudem werden alltagspraktische Fähigkeiten und Fingerspiele gefördert. Frisieren, Stricken, Maniküre, Kleb- und, Schneidarbeiten fördern die Motorik. Durch die gegenseitige Begrüssung, gemeinsames Singen und Vorlesen werden soziale Kontakte gestärkt.Zeitlich und inhaltlich immer abgestimmt auf die Bedürfnisse des jeweiligen Menschen werden wochentags von 8.30 bis 18 Uhr die Patientinnen und Patienten von den Pflegefachpersonen stundenweise betreut. Das Projekt startete letzten November und findet sehr wertschätzenden Anklang im Haus.Alternative Therapiemöglichkeiten, die auf der Alterspsychiatrie eingesetzt werdenIn der Alterspsychiatrie wird sehr viel mit nicht medikamentösen Therapieverfahren gearbeitet. Zur Anwendung kommen bei Menschen mit Demenz vor allem Aktivierungsverfahren im Rahmen der Einzel- und Gruppenangebote der Physio- und Ergotherapie, Bewegungstherapien, aber auch Clownologinnen und Clownologen sowie Therapiehunde werden eingesetzt. Ausserdem werden Stimulationsverfahren angewendet, wie beispielsweise die Aromatherapie, aber auch Lichttherapie, Kunsttherapie sowie Musiktherapie. Kognitive Verfahren wie Reminiszenz-Therapie und Psychotherapie werden ebenso erfolgreich eingesetzt und nicht zuletzt bietet auch das sehr wirksame demenzsensible und strukturierende Milieu der Spezialabteilung der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER, den Patientinnen und Patienten Orientierung und Schutz.
Die Felix Platter Stiftung: Forschung und Innovation für gesundes Altern
Gesund im Alter dank innovativer Wissenschaft. Gegründet im Jahr 2019, hat die Stiftung das Ziel, die Gesundheit von betagten Menschen durch gezielte Massnahmen und innovative altersmedizinische Forschung zu fördern und zu erhalten. Die Felix Platter-Stiftung für Forschung und Innovation ist eine Institution der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER.Sinn und Zweck der Felix Platter StiftungDie Felix Platter-Stiftung verfolgt das Ziel, die körperliche und geistige Gesundheit älterer Menschen zu erhalten und die Folgen des Alterungsprozesses zu mildern. Die Stiftung legt besonderen Wert darauf, die Öffentlichkeit einfach und verständlich über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Altersmedizin zu informieren. So etwa bei den Themen Ernährung und Muskelgesundheit sowie Kognition und geistige Fitness.Ernährung und Muskelgesundheit: Durch gezielte Massnahmen und Forschung im Bereich der Ernährung soll die Muskelgesundheit im Alter gefördert werden. Eine ausgewogene Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung der Muskelmasse und der allgemeinen Gesundheit. Dazu hat die Stiftung ein Rezeptheft lanciert, in dem in schmackhaften Menus die korrekte Menge an Proteinzufuhr garantiert ist.Kognition und geistige Fitness: Die Förderung der geistigen Fitness ist ein weiterer zentraler Aspekt. Dazu wird derzeit an der Best Practice zur Optimierung der Selbstbestimmung von Patientinnen und Patienten unter besonderer Berücksichtigung von Personen mit Demenzerkrankungen geforscht. Zudem ist auch im Bereich kognitive Fitness ein erneutes Rezeptheft «gesund und smart» geplant, die sich auf Ernährung fokussiert, die sich positiv auf Gedächtnisleistungen auswirken kann.Erstes Projekt: Magazin «gesund & stark» in Zusammenarbeit mit Betty BossiDas erste Projekt der Felix Platter-Stiftung ist die gemeinsam mit Betty Bossi veröffentlichte Rezeptzeitschrift «gesund & stark». Das Magazin beinhaltet 20 proteinreiche Rezepte, die den Muskelabbau im Alter bekämpfen und die allgemeine Gesundheit fördern.Mit zunehmendem Alter nimmt die Muskelmasse erheblich ab, was die Mobilität und Unabhängigkeit beeinflusst. Wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass eine ausreichende Proteinzufuhr neben körperlicher Aktivität die Muskelneubildung unterstützt. Eine genügend grosse Menge an Proteinen verhindert nicht nur den Muskelabbau, sie kann sogar die Muskelneubildung ankurbeln.Die Zeitschrift wird in der ganzen Schweiz kostenlos verteilt, unter anderem durch SWICA, Pro Senectute Schweiz, über 70 Coop Vitality Apotheken und Update Fitness. Physische Exemplare sind in der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER erhältlich. Die digitale Version kann auf www.felixplatter.ch/downloads heruntergeladen werden.Unterstützung und weitere InformationenDie Felix Platter-Stiftung für Forschung und Innovation ist auf Unterstützung angewiesen, um ihre wichtigen Projekte weiter voranzutreiben. Wenn Sie die Stiftung unterstützen möchten, können Sie online spenden oder direkten Kontakt aufnehmen:Online-Spenden: Hier spendenKontakt:Adresse: Burgfelderstrasse 101, 4055 BaselTelefon: +41 61 326 41 66Email: stiftung@felixplatter.chWeitere Informationen finden Sie unter www.felixplatter-stiftung.ch.
Inkontinenz im Alter: Muss ich damit leben?
Über Inkontinenz zu sprechen, fällt vielen Menschen schwer, dabei sind in der Schweiz ca. 500'000 Personen betroffen. Frauen leiden öfters an einer Blasenschwäche als Männer, insbesondere nach einer Geburt, aber auch mit steigendem Alter. Die Beschwerden und der unkontrollierbare Harnverlust führen nicht selten zu einer eingeschränkten Lebensqualität und aus Scham zu einer sozialen Isolation.Ursachen und Arten der InkontinenzDie Ursachen für eine Inkontinenz sind vielfältig. Neben Schwangerschaft/Geburt können u.a. Übergewicht, schwere körperliche Belastungen, eine Bindegewebsschwäche, hormonelle Umstellungen, z. B. in den Wechseljahren oder neurologische Erkrankungen verantwortlich sein. Auch gibt es verschiedene Arten der Inkontinenz: Bei einer Dranginkontinenz verliert man den Harn eher schwallartig, bei einer Stressinkontinenz geht der Urin bei starker Belastung des Beckenbodens (beim Niesen, Husten etc.) in Spritzern ab. Bei einer Überlaufinkontinenz aufgrund einer vergrösserten Prostata läuft der Urin ständig und tröpfchenweise aus.Vorbeugung und AlltagstippsEs gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man einer Blasenschwäche entgegenwirken kann. So sollten Belastungen im Alltag möglichst vermieden werden (keine schweren Lasten heben), auch Sportarten wie Joggen oder Tennis sind eher nicht geeignet. Empfohlen werden Pilates, Yoga, Schwimmen oder auch Velofahren oder Walking. Unterstützend wirkt ein ausgewogenes Trinkverhalten (1.5 -2 Liter pro Tag, je nach Aktivität, Alter und Temperatur). Auf keinen Fall sollte man aus Angst vor Inkontinenzereignissen weniger Trinken, da dann der Urin konzentriert ist, die Blase dadurch gereizt wird und somit die Gefahr einer Blasenentzündung steigt. Zu beachten ist, dass Kaffee, Schwarztee, Bier, Light-Produkte und auch kohlensäurehaltige Getränke eine harntreibende Wirkung haben. Auch Lebensmittel mit einem hohen Wassergehalt (z.B. Gurken, Melonen, Erdbeeren, Spargel, Kartoffeln etc.) können eine harntreibende Wirkung haben. Empfohlen wird eine nahrungsfaserreiche Ernährung, da sich eine Verstopfung negativ auf eine Blasenschwäche auswirken kann.Behandlungs- und TherapiemöglichkeitenEine wichtige Inkontinenzprophylaxe ist das Beckenbodentraining. Der Beckenboden ist der äussere Schliessmuskel von Darm und Blase. Um seine Funktion zu erhalten, wird ein regelmässiges Training des Beckenbodens mit leichten Übungen empfohlen. Auch mittels Elektrostimulation oder Bio-Feedback kann die Blase bzw. der Beckenboden angeregt werden. Zudem gibt es lokale Therapien wie Hormonpräparate oder Pessare. Eine Inkontinenz kann auch medikamentös behandelt werden: Anticholinergika beruhigen die Blasenwand und wirken bei Dranginkontinenz, Antidepressiva können bei Stressinkontinenz Linderung verschaffen. Ein Katheter hingegen ist bei den meisten Fällen nicht empfehlenswert, da es vermehrt zu Infektionen kommen kann. In Einzelfällen kann auch eine Operation helfen.Sollten die Beschwerden die Lebensqualität einschränken und man seine Lebensgewohnheiten deshalb ändern muss, sollte man sich Hilfe bei einer Fachperson holen. Dies kann der Hausarzt / die Hausärztin sein, ein/e Gynäkolog/in oder eine/e Urologe/in.
Nüsse und Samen im Alter: Kraftpakete für Gesundheit und Wohlbefinden
Nüsse und Samen sind wahre Wunderwerke der Natur und bieten gerade im Alter zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Sie sind reich an herzgesunden Fetten, insbesondere den essenziellen Fettsäuren Alpha-Linolensäure (eine Art Omega-3-Fettsäure) und Linolsäure (eine Omega-6-Fettsäure). Diese Fettsäuren sind für unseren Körper unverzichtbar, da sie Entzündungen hemmen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen und auch unsere Gehirnfunktion unterstützen können.Proteinpower in NüssenNeben diesen gesunden Fetten liefern Nüsse und Samen auch alle essenziellen Aminosäuren, die als Bausteine für Proteine dienen. Diese sind wichtig für den Aufbau und die Erhaltung der Muskelmasse, was besonders im Alter wichtig ist. Weiterer Vorteil ist der hohe Gehalt an Faserstoffen. Die wasserlöslichen Faserstoffe helfen, den Cholesterinspiegel zu senken, während die wasserunlöslichen Faserstoffe für eine regelmässige Verdauung sorgen und zur Darmgesundheit beitragen.Interessanterweise haben Studien gezeigt, dass der Verzehr einer Handvoll Nüsse täglich sowohl bei übergewichtigen als auch bei untergewichtigen Personen positive Effekte haben kann. Übergewichtige Personen können durch Nüsse Gewicht verlieren, während untergewichtige Personen an Gewicht zunehmen. Man vermutet, dass diese Effekte auf Wechselbeziehungen mit dem Mikrobiom zurückzuführen sind – der riesigen Gemeinschaft von Mikroorganismen, die in unserem Darm leben und eine Schlüsselrolle für unsere Gesundheit spielen.Baumnuss im FokusParadebeispiel unter den Nüssen ist die Baumnuss. Sie hat ein besonders günstiges Fettsäureprofil, ist reich an natürlichem Vitamin E, das unsere Zellen vor oxidativem Stress schützt, und liefert viele weitere, wertvolle Nährstoffe. Eine Handvoll Baumnüsse enthält etwa 10 g hochwertiges Protein, das uns hilft, unsere Muskelmasse zu erhalten und aufzubauen. Zudem helfen die in Baumnüsse enthaltenen Omega-3-Fettsäuren, die Muskelgesundheit zusätzlich günstig zu beeinflussen.Nüsse und Samen sind also wahre Kraftpakete für Gesundheit und Wohlbefinden im Alter. Sie bieten eine Vielfalt an essenziellen Nährstoffen, fördern die Herzgesundheit, unterstützen die Verdauung und können sogar das Gewicht positiv beeinflussen. Wie bei vielen Nahrungsmitteln, sollte man jedoch auch hier mögliche Allergien und Unverträglichkeiten berücksichtigen. Also, greifen Sie zu – Ihr Körper wird es Ihnen danken.
Come-Together-Day: 10 Jahre BIM in der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER
Am 5. Juni 2024 fand der Come-Together-Day zum zehnjährigen Jubiläum der Einführung der BIM-Methode (Building Information Modeling) in der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER statt. Die Veranstaltung bot eine umfassende Rückschau auf ein Jahrzehnt der Innovation und Weiterentwicklung in der Spitalbauplanung und -umsetzung.Was ist BIM?BIM steht für Building Information Modeling, eine digitale Methode zur Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Bauprojekten. Durch die zentrale Verwaltung von Bauwerksdaten in einem digitalen Modell wird die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten optimiert und die Transparenz im Projektverlauf erhöht. Dies führt zu einer verbesserten Effizienz und Kosteneffektivität in Bauvorhaben.Die Einführung von BIM begann mit dem Neubauprojekt des Felix Platter-Spitals, dem ersten offiziellen BIM-Projekt in der Schweiz. Die vergangenen zehn Jahre waren geprägt von intensiven Erfahrungen und Lernprozessen. Diese Erkenntnisse wurden nun auf der Veranstaltung ausführlich behandelt.Vorträge und PodiumsdiskussionenDer Tag begann mit einer Präsentation über BIM als Vision der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER sowie einem Rückblick auf den Neubau des Felix Platter-Spitals als erstes BIM-Projekt in der Schweiz. Simon Schüpbach, Leiter Facility der UAFP, begleitete dieses BIM-Projekt die letzten vier Jahre bis zum heutigen digitalen Bauwerk aus Sicht des Betreibers und präsentierte das betriebliche Fazit. Im Anschluss wurden Themen wie der Stand der BIM-Branche nach 10 Jahren und Standardisierungsmassnahmen im Spitalbau umfassend behandelt. Zudem kamen Experten aus der Software- und Architekturbranche zu Wort, die BIM aus ihrer Sicht beleuchteten. Dr. med. Tobias Meyer, leitender Arzt der akuten Altersmedizin und Co-Leiter der Alterspsychiatrie der UAFP, hat massgeblich bei der Digitalisierung von Modellen mitgewirkt und schilderte in seinem Vortrag die ärztliche Sicht auf BIM.Der Anlass wurde durch die Podiumsdiskussion zu zukünftigen Trends und Entwicklungen im Bereich BIM bis 2030 und dem anschliessenden Apéro abgerundet.Fazit und AusblickDie Veranstaltung war ein voller Erfolg und zeigte deutlich, wie wichtig die kontinuierliche Weiterentwicklung und Anpassung der BIM-Methode an die spezifischen Anforderungen des Gesundheitswesens ist. Die gewonnenen Erkenntnisse werden zweifellos dazu beitragen, zukünftige Projekte noch effizienter und effektiver zu gestalten.Die Universitäre Altersmedizin FELIX PLATTER bleibt auch weiterhin ein Vorreiter in der Anwendung von BIM im Gesundheitswesen und wird ihre Erfahrungen und Erkenntnisse mit der Branche teilen, um gemeinsam die Bauprozesse zu optimieren und die Qualität der Gesundheitsversorgung zu verbessern.
Porträt des Basler Demenz-Delir-Programms: «Wir haben mit unseren Erfahrungen die ganze Schweiz inspiriert»
Dr. phil. Wolfgang Hasemann ist Leiter des Basler Demenz Delir-Programm und blickt auf 20-jährige Praxisentwicklungs- und Forschungstradition zurück. Im Gespräch erklärt er, warum sein Programm die ganze Schweiz inspiriert hat und was seine Zukunftsvision davon ist.Was ist das Basler Demenz-Delir-Programm?Das Basler Demenz-Delir-Programm ist aus einem ursprünglichen Projekt zwischen der Universität Basel und dem Universitätsspital Basel entstanden. Es war das erste Praxisentwicklungsprojekt des Instituts für Pflegewissenschaft. Ziel war es, Delirien, die früher oft als akute Verwirrtheitszustände beschrieben wurden, besser zu erkennen und frühzeitiger zu behandeln. Ich habe eine Projektgruppe zusammengestellt, bei der verschiedene Disziplinen, wie zum Beispiel die Orthopädie und die Akutgeriatrie des Universitätsspitals aber auch verschiedene Berufsgruppen wie Ärzte und Pflegende vertreten waren.Als Pioniere in der Schweiz haben wir umfangreiche internationale Erfahrungen aus den Niederlanden, Belgien und den USA eingeholt und in unser Programm integriert. Dabei haben wir gesehen, dass wir durch präventive Massnahmen, sowie dem frühzeitigen Erkennen und Reagieren auf Delirien nicht nur die Patientenergebnisse signifikant verbesserten, sondern auch die Pflegearbeit erheblich erleichtern konnten. Mittlerweile blicken wir auf eine 20-jährige Tradition zurück und haben mit unseren Erfahrungen die ganze Schweiz inspiriert. Unsere Erkenntnisse haben wir grosszügig geteilt, sodass viele Spitäler, darunter das Universitätsspital Zürich und Bern, Teile von unseren Entwicklungen übernommen und dann für ihre Häuser angepasst haben.Welche Rolle spielen Advanced Practice Nurses (APNs) im Delir-Management?APNs, oder Advanced Practice Nurses, sind hochqualifizierte Pflegefachkräfte, die dank ihrer akademischen Ausbildung auf Masterlevel in der Lage sind, evidenzbasierte Programme zu entwickeln und kritisch wissenschaftliche Studien zu interpretieren. In meiner Funktion als APN habe ich als Teil des interprofessionellen geriatrischen Konzildienstes vorab Assessments durchgeführt und meine Befunde mit geriatrischen Oberärzten diskutiert, um gemeinsame Behandlungs- und Betreuungsempfehlungen zu formulieren.Was sind die neusten Erkenntnisse aus der Forschung?Im Rahmen des Basler Demenz-Delir-Programms haben wir bedeutende Fortschritte in der Forschung gemacht. Einer der Schwerpunkte war die Entwicklung der „Modified Confusion Assessment Method for the Emergency Department“, einer Delir-Erkennungsskala, die speziell für das Notfallzentrum konzipiert wurde. Diese Skala ermöglicht es, umfangreiche kognitive Assessments um 80% zu reduzieren, indem sie einen einfachen, 30 Sekunden dauernden Kognitionstest, vorschaltet. Dieser Test hilft uns zu entscheiden, ob ein Patient bereits mit einem Delir eintritt.Darüber hinaus konnten wir nachweisen, dass unser Programm effektiv dazu beiträgt, den Verlauf eines Delirs zu verkürzen und dessen Intensität zu mindern, wenn frühzeitig entsprechende Massnahmen ergriffen werden. Diese Ergebnisse bestätigen, dass Patienten deutlich von einer frühzeitigen Intervention profitieren.Basler Demenz-Delir-Programm goes Felix Platter. Wie sah das konkret aus?Die Integration des Basler Demenz-Delir-Programms in die UAFP markierte einen bedeutenden Meilenstein. Nach 16 Jahren innovativer Arbeit im Bereich Delir-Management am Universitätsspital konnten wir endlich Ansätze umsetzen, die zuvor in der Praxis nicht oder nur teilweise realisierbar waren. Dies führte zur Schaffung der DelirUnit, einer spezialisierten Einheit für Patientinnen und Patienten mit einem Delir, die einen erhöhten Betreuungsaufwand benötigen. Das spezielle Setting ermöglicht uns, ohne Sitzwachen auszukommen. Unser Schwerpunkt liegt auf einer multikomponenten Behandlung, bestehend aus Ursachenbehandlung und spezifischen, überwiegend nicht-pharmakologischen Massnahmen. Die DelirUnit wird akutgeriatrisch geführt und ist einzigartig in der Schweiz.Die Besonderheit der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER, sowohl Tagesklinik, Rehabilitation, akute Neurologie, Altersmedizin als auch Alterspsychiatrie unter einem Dach zu vereinen, bietet ideale Voraussetzungen, um solch eine Station erfolgreich zu führen. Die Herausforderungen in der DelirUnit bleiben jedoch bestehen, vor allem aufgrund der hohen Nachfrage. Aktuell wird das Konzept der Multidisziplinäre Intensiv-Betreuungsstation (MIBS) erstellt, durch das sowohl eine spezifischer Nachsorge, als auch die Betreuung und Behandlung von betreuungsintensiven neurologischen Patientinnen oder Patienten in der Rehabilitation mit erhöhtem Betreuungsaufwand möglich sein wird.Welche Zukunftsvisionen gibt es für das Basler Demenz-Delir-Programm?Ein wesentliches Ziel für die Zukunft des Basler Demenz-Delir-Programms ist die Entwicklung einer strukturierten Nachsorge für Delir-Patienten und deren Angehörige. Die traumatischen Erlebnisse während eines Delirs haben oft nachhaltige Auswirkungen, weshalb eine solche Nachsorge ein logischer und notwendiger Schritt ist.Zudem besteht dringender Handlungsbedarf in der Verbesserung der medizinischen, therapeutischen und pflegerischen Ausbildung zum Thema Delir. Die aktuelle Lehre behandelt das Thema oft zu oberflächlich. Eine intensivere Integration von Evidenz und praktischem Management in die Ausbildung ist erforderlich, um die Patientenversorgung nachhaltig zu verbessern und die Behandlungsqualität zu steigern.
Basel Health Expo 2024: Wir sind dabei
Am 25. Mai findet von 10 bis 20 Uhr in der St. Jakobshalle in Basel die Gesundheitsmesse «HealthExpo» statt. An diesem Tag dreht sich im Joggeli alles um die Gesundheit und wie man sie fördert: Sie können kostenlos 20 verschiedene Check-ups machen, am Gesundheitskongress zum Thema Herz/Kreislauf- Gesundheit teilnehmen oder sich beim Programm von «Basel bewegt!» austoben. Der Eintritt ist dabei kostenlos.An diesem Gesundheits-Erlebnistag präsentieren über 100 Aussteller neue Trends aus der Gesundheitsbranche. Wir als Universitäre Altersmedizin FELIX PLATTER präsentieren dabei die neusten Entwicklungen aus unseren Kernkompetenzen: Wir bieten Ihnen an unserem Stand interaktive Erlebnisse rund um Ernährung, Kognition und Mobilität im Alter. So können Sie mit dem Kognitionstest «CogCheck» Ihre geistige Fitness testen und mit dem digitalen Therapieprogramm «MindMotionTM GO» ausprobieren, wie sich Therapie und interaktives Spielen miteinander kombinieren lässt. Warum Proteine ab einem Alter von 50 Jahren so wichtig sind und wie man sie im Alltag am besten in schmackhafte Menüs integrieren kann, erfahren Sie im Magazin «gesund und stark», das an unserem Stand ausliegen wird und kostenlos mitgenommen werden kann.Sie finden uns am Stand HCU 5.1 in der Gesundheitsausstellung in der Galerie beim Eingang. Kommen Sie vorbei, wir freuen uns auf Sie!
«Die Tagesklinik ist das Bijou unserer Einrichtung»
Was ist eine Tagesklinik und welche Patientinnen und Patienten werden hier hauptsächlich betreut?Die Tagesklinik ist eine wunderbare Institution, weil sie weder stationär noch ambulant ist. Patienten besuchen uns in einem von zwei sechsstündigen Blöcken und nehmen dort an einer Vielzahl individueller Therapieformen teil. Hier arbeiten wir hauptsächlich an ihren Rehabilitationszielen und darauf hin, Fortschritte in ihrem individuellen Prozess zu erzielen – sei es in der Kommunikation, Mobilität, Handlungsplanung oder Kognition.Wir betreuen eine breite Palette von Patienten, darunter vor allem ältere Menschen mit fortschreitenden Erkrankungen wie Parkinson oder Multiple Sklerose sowie Personen, die nach Stürzen weiterbehandelt werden müssen. Auch jüngere neurologische Patienten finden bei uns Unterstützung.Welche Therapien bietet Ihre Tagesklinik an?In unserer Tagesklinik bieten wir ein umfangreiches Therapieangebot, das individuell auf die spezifischen Bedürfnisse und Ziele jedes Patienten abgestimmt wird. Unser Spektrum umfasst Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Neuropsychologie, Ernährungstherapie, Kunsttherapie und rehabilitative Pflege. Die Integration modernster Technologien wie Gangroboter und technologiegestützte Therapiegeräte erweitert unser Angebot zusätzlich. Diese Instrumente sind besonders wertvoll, da sie messbare Verbesserungen in der Mobilität der Patienten dokumentieren und durch spielerische Elemente zusätzlich motivieren.Wie kann vom Angebot profitiert werden?Unsere Patientinnen und Patienten haben einen neurologischen Zuweisungsgrund (gilt für jedes Alter) oder gehören zu der geriatrischen Personengruppe (Menschen ab 65). Sie müssen physisch und kognitiv in der Lage sein, aktiv am Therapieprogramm teilzunehmen und dürfen keine umfassende Behandlungspflege benötigen.Patientinnen und Patienten sowie ihre Angehörigen können bei ihrem Hausarzt auch aktiv den Wunsch äussern, an unsere Tagesklinik verwiesen zu werden. Dies gibt ihnen die Möglichkeit – nach Erhalt der Kostengutsprache -, direkt auf spezialisierte Therapieoptionen und unsere Expertise zuzugreifen. So können wir sicherstellen, dass sie genau die Unterstützung erhalten, die sie benötigen.Gibt es inspirierende Patientengeschichten, die Sie besonders geprägt haben?Eine der Patientengeschichten, die mich besonders berührt und in meiner Arbeit beeinflusst hat, ist die eines jungen Mannes, der mitten im Berufsleben stand, als er einen Schlaganfall erlitt. Als er zu uns kam, war er vor allem motorisch stark eingeschränkt – im Gehen und in der Armfunktion. Kognitiv und sprachlich war er weitgehend unbeeinträchtigt. Doch neben den physischen Herausforderungen kämpfte er auch mit einer tiefen Introvertiertheit, und die Situation erschwerte sich noch, als bei ihm eine onkologische Erkrankung diagnostiziert wurde. Nach der Behandlung dieser zusätzlichen Diagnose kehrte er zu uns zurück und machte bemerkenswerte Fortschritte. Es war inspirierend zu sehen, wie er aufblühte, humorvoll wurde und sich aktiv am sozialen Leben beteiligte. Diese Verwandlung zeigte deutlich, wie tiefgreifend ein Schicksalsschlag sein kann, aber auch, wie viel Potential zur positiven Veränderung besteht, wenn die richtige Unterstützung geboten wird.Was macht die Tagesklinik FELIX PLATTER so besonders?Ich bezeichne unsere Tagesklinik oft als ‚das Bijou‘ unserer Einrichtung, weil sie eine einzigartige Position zwischen stationärer und ambulanter Betreuung einnimmt, was im Gesundheitssystem selten ist. Ich sehe eine grosse Zukunft für diesen Bereich, in der Hoffnung, dass sie zunehmend auch für externe Personen zugänglich wird und diese erheblich davon profitieren können. Die Tagesklinik bietet in der Prävention von Hospitalisationen und in der Nachversorgung nach einem Spitalaufenthalt ein grossartiges Angebot.
Die Macht der Faserstoffe: Verdauung und Darmgesundheit im Alter
In der Welt der Ernährung stehen Faserstoffe oft im Rampenlicht, und das aus gutem Grund. Diese unscheinbaren Nährstoffe, die in einer Vielzahl von Lebensmitteln vorkommen, spielen eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit. Es gibt zwei Hauptarten von Faserstoffen: wasserlösliche und wasserunlösliche. Die wasserlöslichen Faserstoffe (enthalten in Äpfel, Zitrusfrüchte oder Haferflocken), wie zum Beispiel Pektin, lösen sich im Verdauungstrakt auf und bilden eine gelartige Substanz, die die Verdauung verlangsamt und dabei hilft, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Auf der anderen Seite sind die wasserunlöslichen Faserstoffe (enthalten in Nüssen, Vollkornprodukten, Obst und Gemüse), wie z.B. Cellulose, für die Förderung einer gesunden Darmbewegung (Peristaltik) und die Verhinderung von Verstopfung bekannt. Lang- und kurzfristige Vorteile bei der Einnahme von FaserstoffenDie regelmässige Einnahme von Faserstoffen kann sowohl kurz- als auch langfristige Vorteile für unsere Gesundheit haben. Kurzfristig können sie dazu beitragen, den Stuhlgang zu regulieren und die Darmgesundheit zu verbessern. Langfristig sind sie mit einem verringerten Risiko für chronische Erkrankungen wie Darmkrebs, Herzkrankheiten und Diabetes verbunden. Förderung der DarmfloraMit zunehmendem Alter werden Faserstoffe immer wichtiger, vor allem im Zusammenhang mit einer Gewichtszunahme, die oft auf einen erhöhten Konsum kurzkettiger Kohlenhydrate zurückzuführen ist. Sie spielen nicht nur eine wichtige Rolle bei der Gewichtskontrolle, indem sie ein anhaltendes Sättigungsgefühl fördern, sondern bilden auch die Grundlage für eine proteinreiche Ernährung im Alter. Dies ist besonders wichtig für den Erhalt der Muskelkraft und Muskelmasse. Darüber hinaus unterstützen Faserstoffe eine angemessene Darmpassage. Dies ist besonders wichtig für ältere Menschen mit einem höheren Konsum tierischer Proteine, da tierische Lebensmittel im Vergleich zu pflanzlichen Proteinquellen kaum Faserstoffe enthalten. Neben der Gewichtskontrolle haben Faserstoffe auch eine positive Wirkung auf das Mikrobiom. Sie können das Gleichgewicht der Darmflora fördern und möglicherweise die kognitive Gesundheit unterstützen, was langfristig das Risiko einer Demenzerkrankung verringern könnte.Flüssigkeitskonsum hochhaltenTrotz den Vorteilen gibt es auch einige Nachteile bei der Einnahme von Faserstoffen zu beachten. Zum Beispiel können sie bei unzureichender Flüssigkeitszufuhr zu Verstopfung führen, insbesondere bei der Verwendung von starken Quellmitteln wie Flohsamenschalen. Es ist also wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um die positiven Effekte der Faserstoffe zu gewährleisten. Aber hier ist Vorsicht geboten, insbesondere bei Menschen mit Vorerkrankungen wie beispielsweise Herzschwäche. Denn grosse Mengen Flüssigkeit können allfällige Symptome verschlechtern und zu weiteren Komplikationen führen. Daher sollten Personen mit Herzinsuffizienz ihren Flüssigkeitskonsum im Auge behalten und gegebenenfalls mit ihrem Arzt besprechen, wie sie ihren Faserstoffkonsum am besten steuern können, um die Darmgesundheit zu erhalten, ohne ihre Herzgesundheit zu gefährden.Es ist wichtig zu betonen, dass die besten Quellen für Faserstoffe ganze Lebensmittel wie Obst, Gemüse, grünes Blattgemüse und andere pflanzliche Erzeugnisse sind. In einer Zeit, in der verarbeitete Nahrungsmittel allgegenwärtig sind, sollten wir uns daran erinnern, dass die einfachsten und natürlichsten Optionen für unsere Gesundheit die besten sind.
Für Orientierung und Wohlbefinden: Eine wegweisende Innengestaltung
Heute fand die gut besuchte Konferenz für Innengestaltung in der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER statt, in der das neue Gestaltungskonzepts vorgestellt, diskutiert und vor Ort gezeigt wurde.Die Universitäre Altersmedizin FELIX PLATTER hat im letzten Jahr ein evidenzbasiertes, innovatives Farb-, Bild- und Signaletikkonzept umgesetzt, um die Innengestaltung zu verbessern und eine angenehme Umgebung für Patientinnen und Patienten, Angehörige und Mitarbeitende zu schaffen. Basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen zielt das Konzept darauf ab, die Orientierung zu erleichtern, Sicherheit zu gewährleisten und die Aufenthaltsqualität zu steigern.Mehr Orientierung und Wohlbefinden als ZielDurch die Verwendung klar unterschiedlicher Farben werden verschiedene Bereiche im Haus intuitiv erkennbar. Zusätzlich verfügt jede Station über eine eigene Bildwelt, die nicht nur optisch ansprechend ist, sondern auch die Orientierung unterstützt. Für die Alterspsychiatrie und die DelirUnit wurde die Farbgebung und Bildwelt noch einmal spezifischer angepasst, um die Orientierung für die Patientinnen und Patienten noch leichter zu machen. Neue Wegweiser mit deutlicher Beschriftung und klaren Kontrasten bieten allen Nutzenden eine gute Orientierung. Das gewählte Eichenholz für die Wegweiser harmoniert mit anderen Elementen im Haus und trägt zur ästhetischen Wirkung des Konzepts bei.Bildspaziergänge für Patientinnen und PatientenUm die Wirksamkeit des Konzepts zu maximieren, werden verschiedene Massnahmen ergriffen, darunter die Integration von Bildspaziergängen in die Therapie und die Förderung der Eigeninitiative der Patientinnen und Patienten, Farben und Bilder auf den Gängen zu entdecken. Wissen an der Konferenz weitergebenDie Universitäre Altersmedizin FELIX PLATTER hat heute die Konferenz für Innengestaltung abgehalten, auf der das neue Konzept vorgestellt wurde. Nebst Dr. Nadine Engler, Leiterin Betrieb COO, referierten u.a. Prof. em. Jean Odermatt, Soziologie und Künstler, und die Fotografin Erica Manole zum Bildkonzept, die Designerin Alexa Blum zum Farbkonzept und Dr. Minou Afzali, Leiterin Forschung beim Swiss Center for Design and Health, zur Signaletik. Zum Schluss konnte das Gestaltungskonzept im Spital in Gruppenführungen vor Ort angeschaut und entdeckt werden. Entwickelt in Zusammenarbeit mit dem Institute of Design Research der Hochschule der Künste Bern HKB und den genannten Praxispartnern, trägt diese innovative Gestaltung dazu bei, die Aufenthaltsqualität im Spital zu verbessern und eine positive Umgebung für alle Beteiligten zu schaffen.
Unsere neuste Vision heisst MIBS - Multidisziplinäre Intensiv Betreuungsstation
Als führende Einrichtung ihrer Art in der Schweiz setzt sich die Universitäre Altersmedizin FELIX PLATTER für den medizinisch-therapeutischen und pflegerischen Fortschritt für ihre Patientinnen und Patienten ein. In interprofessionellen Teams erarbeiten wir ständig neue Strategie und Projekte und beschreiten gemeinsam in der integrierten Versorgung neue Wege.Unsere neuste Vision trägt den Namen MIBS: Multidisziplinäre Intensiv Betreuungsstation. Ein Jahr lang hat eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe, bestehend aus Fachpersonen der Geriatrie und Neurologie, daran gefeilt eine Abteilung zu schaffen, die speziell auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten mit komplexen somatischen Krankheitsbildern sowie gleichzeitig bestehender kognitiver Störung ausgerichtet ist. «Die Notwendigkeit für mehr akute Betten und die komplexen Anforderungen unserer Patientinnen und Patienten auf der DelirUnit waren der Anstoss für die Entwicklung der MIBS», erklärt Dr. med. Isabella Glaser, Projektleiterin der Arbeitsgruppe sowie Leitende Ärztin der DelirUnit an der UAFP.Die MIBS ist mehr als nur eine Erweiterung unserer bestehenden Einrichtungen – sie zeigt die Chance und Notwendigkeit einer adäquaten Betreuung von Patientinnen und Patienten, die besonders betreuungsintensiv sind. Unser Ziel ist in der MIBS eine gebündelte, spezialisierte Versorgung anzubieten, die sowohl somatische als auch kognitive Beeinträchtigungen berücksichtigt.Mit grosser Vorfreude blicken wir auf die geplante Eröffnung im Spätsommer 2024 und ein neues Kapitel in der Geschichte der integrierten Altersmedizin aufschlagen wird.
Hormesis im Alter: Gesundes Altern durch moderate Stressreize
Hormesis, ein Konzept, das in der Toxikologie und Biologie verwurzelt ist, gewinnt zunehmend an Bedeutung im Kontext der Ernährung im fortgeschrittenen Alter. Diese Idee, dass moderate Stressreize den Körper stärken können, um positive Anpassungen und gesundheitliche Vorteile auszulösen, eröffnet neue Wege für präventive Ansätze in dieser Lebensphase.Die Rolle von AntioxidantienEin herausragendes Beispiel für hormetische Effekte in der Ernährung ist die Rolle von Antioxidantien. Eine moderate Menge an oxidativem Stress kann positive Anpassungen in den Zellen bewirken, während ein Übermass an Antioxidantien nicht immer vorteilhaft ist. Ein ausgewogener Ansatz, der eine breite Palette von Nährstoffen berücksichtigt, ist daher entscheidend.Zusammenhang von Sport und gesundem StressBesonders interessant wird dies im Kontext körperlicher Betätigung. Sport führt zu oxidativem Stress, der in angemessenen Mengen gesundheitsfördernd sein kann. Das Zusammenspiel von moderatem oxidativem Stress und körperlicher Aktivität aktiviert adaptive Mechanismen im Körper, die zu einer verbesserten Leistungsfähigkeit führen können. Ironischerweise kann jedoch ein übermässiger Konsum von Antioxidantien, einschliesslich Nahrungsergänzungsmitteln, diese positiven Effekte beeinträchtigen.Fasten als präventiver Ansatz bei gesunden älteren MenschenAuch die Bedeutung von intermittierendem Fasten im Alter als präventiver Ansatz ist interessant. Der zeitlich begrenzte Nahrungsentzug setzt den Körper kurzzeitig Stress aus, was zu positiven Effekten auf den Stoffwechsel, die Zellregeneration und die hormonelle Balance führen kann. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dieser Ansatz sich an gesunde ältere Menschen richtet. Wenn Krankheiten vorliegen, müssen andere Faktoren berücksichtigt werden, insbesondere in Bezug auf die angemessene Proteinaufnahme. Daher ist es ratsam, eine individuelle Untersuchung im Voraus durchzuführen.Jeder Mensch ist einzigartig, und die Anwendung der Hormesis in der Ernährung sollte individuell betrachtet werden. Bei Interesse an diesem spannenden Thema ist eine ganzheitliche Evaluierung mit verschiedenen Fachdisziplinen, einschliesslich Ärztinnen und Ärzten, ratsam. Die Integration hormetischer Prinzipien in die Ernährung im Alter kann dazu beitragen, das gesunde Altern zu fördern und den Alterungsprozess mit einem resilienten und widerstandsfähigen Körper anzugehen.
Prävention, Diagnose und Behandlung von Demenz an der gestrigen ALTERNATIVEN
In der öffentlichen Vortragsreihe ALTERNATIVEN der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER referierte Prof. Dr. med. Marc Sollberger zu Prävention, Diagnose und Behandlung von demenziellen Erkrankungen. Marc Sollberger ist Leiter der Memory Clinic a.i. der UAFP und in der Neurologischen Klinik des Universitätsspital Basels tätig.Der Vortrag fokussierte sich auf die Prävention von demenziellen Erkrankungen, die diagnostischen Schritte in der hausärztlichen Praxis und oder in der Memory Clinic sowie die Behandlungsmöglichkeiten der Erkrankungen.In der Memory Clinic werden verschiedene Bereich der kognitiven Leistung untersucht wie bspw. Lernen und Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Sprache und exekutive Funktionen. Die frühe Diagnostik von demenziellen Erkrankungen benötigt dabei eine intensive Zusammenarbeit von verschiedenen Spezialisten.Marc Sollberger betont vor allem, dass die Behandlung der jeweiligen Erkrankung eine multidimensionale sei. Dabei ist der Miteinbezug der Angehörigen von grosser Wichtigkeit. Es wird zwischen medikamentöser und nicht-medikamentöser Behandlung unterschieden. Zur Sprache kam dabei auch eine neue, möglicherweise Ende 2024 bzw. anfangs 2025 in der Schweiz zugelassene medikamentöse Therapie, die Anti-Amyloid-Immuntherapie.Auch die nicht-medikamentösen Behandlungen sind angesprochen worden; etwa eine gesunde Lebensführung durch körperliche Aktivität und gesunde Ernährung sowie Gedächtnistraining. Auch die Psychotherapie, Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie sind je nach Symptome gute Behandlungsansätze.Zum Schluss legte Marc Sollberger den Fokus auf die Angehörigen. Die Unterstützung und Beratung der Angehörigen sei dabei von zentraler Bedeutung. In der Angehörigenberatung werden Themen, wie etwa Vorsorgeauftrag, Patientenverfügung, unterstützende Angebote der Spitex oder Mahlzeitendienst sowie der Umgang mit eingeschränkter Selbständigkeit des Patienten thematisiert.Der Vortrag kann unter diesem Link nachgehört werden:
Die UAFP setzt bewusst auf Schweizer Lebensmittel
Die Ernährung macht in der Schweiz knapp 30% der durch Konsum verursachten Umweltbelastungen aus. Auch im FELIX PLATTER gehört die Verpflegung von Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeitenden mit rund 17 % zu den höchsten Verursachern von Treibhausgasemissionen. Deshalb hat die UAFP die eigenen Lebensmitteleinkäufe durch die Firma Beelong analysieren lassen.60% der Lebensmitteleinkäufe sind Schweizer Produkte«Die UAFP achtet seit Jahren in verschiedenen Bereichen auf eine nachhaltige Entwicklung, weshalb wir auch über die Umweltauswirkungen unserer Lebensmitteleinkäufe besser Bescheid wissen wollten», erklärt Michael von Passavant, Projektmanager Betrieb und Nachhaltigkeitsverantwortlicher der UAFP. Die Ergebnisse zeigen, dass die UAFP in den meisten Bereichen die Empfehlungen für einen ökologischen Einkauf von Lebensmitteln des Bundesamts für Umwelt und Beelong übertrifft oder zumindest erfüllt. Knapp 60% aller Lebensmitteleinkäufe stammen aus der Schweiz, die meisten anderen aus Europa. 80% sind saisonale Produkte, die ohne energieintensive Gewächshäuser ausgekommen sind. «Zudem haben wir 0% Luftfrachtware», erklärt von Passavant. Ausschliesslich aus der Schweiz kommen diverse Gemüsesorten, verschiedenes Fleisch (Kalb, Schwein) sowie Milch, Rahm, Joghurt und Butter. «Diese Auswertung zeigt uns, wo wir gut unterwegs sind, und gibt uns konkrete Empfehlungen für weitere Verbesserungen bei kritischen Produkten wie Palmöl oder bedrohten Fischarten», führt von Passavant aus.Für die Analyse hat Beelong während eines Winter– und eines Sommermonats die gesamten Lebensmitteleinkäufe der UAFP analysiert. Die insgesamt 1042 Produkte von 23 Lieferanten wurden mit einer Lebenszyklusanalyse überprüft. Diese berücksichtigt u.a. einzelne Inhaltsstoffe, zurückgelegte Entfernung und Transportarten, Konservierungsmethoden, Beheizung von Gewächshäusern oder Verpackungsmaterial. Darüber hinaus flossen auch die Aufwertung der Biodiversität und des Tierwohls in die Bewertung ein.Weitere Massnahmen für einen nachhaltigeren Umgang mit LebensmittelnDie Analyse der Lebensmitteleinkäufe ist nur eine der Massnahmen, die die UAFP derzeit verfolgt. Letztes Jahr zeigte eine Messung, dass die UAFP ihren Foodwaste um 14% reduzieren konnte, was 12.5 Tonnen Lebensmitteln entspricht. «Wir setzen laufend neue Massnahmen zur weiteren Reduktion von Foodwaste um, etwa bei den Bestellprozessen, der Menüplanung oder Produktionsmengen. Und unsere Mitarbeitenden retten durch einen internen Weiterverkauf jeden Nachmittag durchschnittlich sieben Mittagsmenüs, die sonst im Abfall gelandet wären», so von Passavant über die bisherigen Erfolge. Die nächste Foodwaste-Messung in Zusammenarbeit mit dem Verein United Against Waste ist Mitte 2024 geplant.
Interaktives Lernen im "Room of Error"
Aufmerksamkeit für Patientensicherheit lässt sich trainieren. Im Trainingsraum «Room of Error» werden typische Fehler und Risiken versteckt, die sich im Spitalalltag ergeben können. Etwa falsche Medikamente oder ein nicht arretierter Rollator. Die Pflegefachpersonen decken diese dann auf. In der UAFP wird derzeit auch in einem hierfür hergerichteten Patientenzimmer fleissig trainiert. Die Pflegefachpersonen suchen im Team, bestehend aus einer Fachperson Gesundheit und einer diplomierten Pflegefachperson, die versteckten Fehler in einer bestimmten Zeitspanne. Ähnlich wie bei einem «escape room», in dem eine Mission gelöst werden muss, um den Raum verlassen zu können. In der UAFP lesen sich hierzu die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ins vorliegende Fallbeispiel ein, um danach im Room of Error mit der Fehlersuche beginnen zu können. Nach erfolgreichem Abschluss gibt es eine Nachbesprechung mit einer Pflegeexpertin. Somit werden die praxisorientierte Fallbeispiele zunächst erlebt, dann beobachtet, gelöst und gemeinsam diskutiert. Das mehrmals wöchentlich stattfindende Angebot wird von den Pflegefachkräften rege genutzt und kommt auch sehr gut an. Als integraler Bestandteil der laufenden Weiterbildungen kann so die Sicherheitskultur in der täglichen Arbeit gefördert und den Gesamtblick im Spitalalltag geschärft werden. Diese Trainingsmethode sensibilisiert und trainiert die Aufmerksamkeit. Unsere Pflegefachpersonen frischen somit auf eine interaktive Art und Weise ihr pflegerisches Wissen auf.
Memory Clinic: 20’000ste Patientin in dieser Woche
Die Memory Clinic ist bei Verdacht auf Hirnleistungsstörungen spezialisiert auf die Frühdiagnostik sowie auf seltene Demenzformen. Seit Gründung der Memory Clinic in Basel im Jahr 1986 am damaligen Felix Platter-Spital werden die Zuweisungen fortlaufend nummeriert. Während in den Anfangsjahren der Memory Clinic die Untersuchungskapazitäten noch begrenzt waren, konnte die Zahl betreuter Personen bei der grossen Erweiterung der Abteilung im Jahr 2002 (damals war die Memory Clinic Teil des Universitätsspitals Basel) erheblich gesteigert werden. Im Jahr 2023 fanden in der Memory Clinic, die seit 2013 Teil der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER ist, 900 Erstuntersuchungen und zudem knapp 200 Verlaufsuntersuchungen statt. In dieser Woche konnten wir somit unsere 20'000ste Patientin begrüssen.Derzeit laufen weltweit Zulassungsanträge für neuartige Medikamente zur Behandlung der Alzheimer Krankheit, bei welchen erstmals von krankheitsmodifizierenden Eigenschaften ausgegangen wird. Für die Behandlung müssen bei den betroffenen Personen eine Reihe besonderer Voraussetzungen erfüllt sein, die in spezialisierten Abteilungen zu bestimmen sind. Werden diese Substanzen – wie erwartet – auch in der Schweiz zugelassen, wird dies zu einer höheren Zahl von Patienten-Zuweisungen führen, was die Bedeutung der Memory Clinics für die Gesundheitsversorgung weiter stärken wird.
Komplexen Situationen gegenüberstehen – unsere Pflegeexpertinnen im Porträt
Pflegeexpertinnen und Pflegeexperten kommen in komplexen gesundheitlichen Situationen zum Zug. Sie verfügen über vertieftes Fachwissen in klinischer Pflege und planen in interprofessioneller Zusammenarbeit mit der Ärzteschaft Behandlungen und medizinische Massnahmen. Warum die Pflegeexpertin als Generalistin unterwegs ist und warum es ab und an Fingerspitzengefühl braucht, erklären uns Olga Muser und Anja Peyer, beides Pflegeexpertinnen in der UAFP.Was ist deine Aufgabe als Pflegeexpertin?Olga Muser: Als Pflegeexpertin bin ich Generalistin mit einem 360 Grad Rundumblick auf die Patientinnen und Patienten sowie deren individuellen Situationen im Spital, aber auch zu Hause. In Bezug auf die individuelle Behandlung steht die Beratung der Patientinnen und Patienten an oberster Stelle. Ich übernehme die fachliche Führung im Shared Leadership mit der Stationsleitung und widme mich komplexen Situationen und unterstütze somit das Pflegepersonal. Die enge Zusammenarbeit im interprofessionellen Team ist dabei das A und O.Was gefällt dir an deiner Arbeit besonders?Anja Peyer: Mir gefällt besonders gut die Vielfältigkeit meiner Arbeit, jeder Tag ist anders. Die unterschiedlichen Aufgaben, etwa bei der Visite dabei zu sein, Ärztinnen und Ärzte und Pflegefachpersonen zu beraten oder auch für die Befähigung von Pflegepersonen verantwortlich zu sein. Zudem gibt es immer wieder neue und komplexe Herausforderungen und ich kann eigene Ideen umsetzen. Ich habe einen sehr engen und persönlichen Kontakt zu den Mitarbeitenden. Zusammen mit der Stationsleitung tausche ich mich ständig aus. Einzigartig in der UAFP ist der breite Gestaltungsfreiraum punkto Aufgaben. Ich versuche stets die Pflegequalität zu erhöhen und die Rahmenbedingungen für meine Pflegekolleginnen und -kollegen günstig zu beeinflussen und mich bei Optimierungsbedarf bei Arbeitsabläufen einzubringen.Was für Herausforderungen stellen sich dir im Spitalalltag?Olga Muser: Den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten, der Mitarbeitenden und seinen eigenen Alltag zufriedenstellend gerecht zu werden, ist ein Spagat. Aber gerade das finde ich an meinem Job spannend. Die verschiedenen Situationen und Persönlichkeiten bereichern meine Arbeit. Ich finde es sehr schön, neues Wissen zu implementieren; in der täglichen Arbeit sowie bei der Optimierung von Prozessen. Wir alle sind Gewohnheitsmenschen und ab und an bedarf es etwas Fingerspitzengefühl.Was muss man mitbringen, um als Pflegeexpertin zu arbeiten?Anja Peyer: Um als Pflegeexpertin zu arbeiten ist ein Masterabschluss sinnvoll und Interesse an enger Teamarbeit. Begeisterung für den jeweiligen Fachbereich ist ein Plus. Als Pflegeexpertin ist man auf der Abteilung viel unterwegs und kann zusammen im Team einiges bewirken.Falls Sie Interesse an dieser Stelle haben: Advanced Practice Nurse APN DelirUnit und MIBS
Neue Studie betont die Bedeutung einfacher Messinstrumente für die Identifizierung der Sarkopenie
In der am 07.02.2024 veröffentlichten Studie von Dr. clin. nutr. Caroline Kiss, Prof. Dr. med. Reto W. Kressig und PD Dr. med. Andreas M. Fischer im Journal "Aging Clinical and Experimental Research" haben wir die Eignung des Wadenumfangs (CC) als simplen Indikator für die Muskelmasse bei älteren Erwachsenen an der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER untersucht.Im Rahmen unserer Querschnittsstudie mit 305 geriatrischen Patientinnen und Patienten fanden wir eine positive Korrelation zwischen CC und dem Index für die Gesamtkörpermuskelmasse (ASMI). Dabei wurden geschlechtsspezifische Cut-off-Werte von <31,5 cm für Frauen und <33,5 cm für Männer identifiziert, um Personen mit niedrigem ASMI zu identifizieren.Unsere Studie betont die Bedeutung einfacher Messinstrumente für die Identifizierung der Sarkopenie. Durch geschlechtsspezifische Cut-off-Werte können Diagnose und Behandlung präzisiert werden, um die Gesundheit älterer Erwachsener zu fördern. Die einfache Messung des CC kann daher eine praktikable Alternative sein, um das Krankheitsbild frühzeitig zu erkennen, insbesondere in klinischen und ambulanten Settings ohne hochtechnologische Bildgebung.Quelle:Kiss CM, Bertschi D, Beerli N, Berres M, Kressig RW, Fischer AM. Calf circumference as a surrogate indicator for detecting low muscle mass in hospitalized geriatric patients. Aging Clin Exp Res. 2024 Feb 7;36(1):25. doi: 10.1007/s40520-024-02694-x. PMID: 38321234.Link Pubmed
Hinter den Kulissen – die Infrastruktur eines Spitals
Betten, Putzausrüstung, Kabel, Netzwerkanschlüsse, Werkzeuge, Biogastonne, Wäsche, IT-Equipment – ein Spital funktioniert nur mit Infrastruktur. Diese muss auch unterhalten werden, damit der Alltag reibungslos verlaufen kann. Auch die IT ist aus dem modernen Spitalalltag nicht mehr wegzudenken. Patienteninformationen von Hand führen, Kommunikation nur noch per Telefon, Rechnungen am Bankschalter einzahlen, Löhne bar zustellen, Mittagessen-Bestellungen nur via Telefon entgegennehmen und dabei noch alle einzelnen Allergien aufzählen lassen, Dienstpläne ausdrucken und verteilen, freie Betten telefonisch vermitteln – all dies ist heute unvorstellbar. Die effizienten Abläufe bei uns im Haus sind ohne IT unmöglich. Der Informatik kommt deshalb ein enorm hoher Stellenwert zu. Denn die Informatik ist heute in keinem Bereich mehr wegzudenken. Damit auf unsere Daten und Anwendungen zugegriffen werden kann, benötigt es unser Rechenzentrum. Aus Sicherheitsgründen wird dieses nicht nur an einem Ort betrieben, sondern auch an einen zweiten Standort, in unserem Fall bei der IWB. «Damit wir Kosten sparen können und noch weniger Abhängigkeit haben, wird das Rechenzentrum dieses Jahr in unser Haus verlegt, natürlich möglichst weit weg vom ersten Rechenzentrum», erklärt Bruno Anceschi, Teamleiter IT-Technik der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER. «Die grösste Herausforderung bei uns ist das Thema Sicherheit», betont Bruno Anceschi. Die technischen Schutzmassnahmen können noch so gut sein, es ist schliesslich der Mensch, der hier arbeitet und die Schwachstelle bildet. Das Team der Informatik bedient auch unseren Helpdesk, der dafür sorgt, dass, wenn nicht alles reibungslos läuft, das Problem schnell gelöst wird. Pro Tag werden rund 15 Helpdesk-Tickets gelöst, jährlich sind das 4780 Tickets. Letztes Jahr gingen etwa 7000 Anrufe beim IT-Team ein, wobei jeder zweiter Anruf als Ticket erfasst werden muss, die andere Hälfte konnte am Telefon unkompliziert gelöst werden. Die Pflege arbeitet rund um die Uhr, daher benötigt es auch nachts IT-Unterstützung. «Zwei Personen von uns haben jeweils Pikett-Dienst, letztes Jahr hatten wir 150 Piketteinsätze», zählt Bruno Anceschi auf. Nebst Cyberattacken als Sicherheitsrisiko stellt die Einhaltung des per 1. September 2023 in Kraft getretenen Datenschutzgesetzes eine grosse Herausforderung dar.
«Wir können nur interprofessionell»
Ein Gespräch mit Franziska Hintermann, Leiterin Pflege Rehabilitation, über ihre Tätigkeit und ihre Motivation in unserem Haus zu arbeiten.Franziska, du arbeitest seit 16 Jahren in der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER, das ist eine sehr lange Zeit, was überzeugt dich hier in unserem Haus?Die enge und familiäre Zusammenarbeit, natürlich. Bei uns stehen die Türen offen und alle haben stets ein offenes Ohr. Es sind die kurzen Wege, die mir ermöglichen gute Arbeit zu leisten. Bereichsdenken ist bei uns fremd, wir können und wollen nur interprofessionell.Was genau heisst Leitung Pflege Rehabilitation?Ich habe seit März 2022 die Leitung Pflege Rehabilitation inne. Meine Arbeit umfasst die Organisations- und Personalentwicklung. Ich befähige und coache meine Stationsleitungen Laufbahnen in der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER im operativen und strategischen Bereich, jeweils immer mit dem Fokus auf der jeweiligen Unternehmensstrategie. Nebst mir sind das noch Andreas Weber, Leitung Alterspsychiatrie und Bildung, sowie Sabine Egli-Rüegg, Leitung Pflege Akute Altersmedizin. Wir drei unterstützen den CNO und sind das Bindeglied zwischen ihm und den Stationsleitungen.Was gefällt dir besonders an deiner Arbeit hier in unserem Haus?Ich erlebe hier im Haus eine enorme Dankbarkeit und Wertschätzung gegenüber unserer Arbeit. Und zwar nicht nur von den Vorgesetzten und Mitarbeitenden, sondern auch von den Patientinnen und Patienten. Personal wird gefördert, so war es auch bei mir. Ich habe im Jahr 2005 als Studentin hier angefangen, danach meine Ausbildung abgeschlossen und dann mit diversen Zusatzausbildungen weitergemacht. Nachdem ich Stv. Stationsleitung war, wurde mir die Stationsleitung übertragen, die ich sieben Jahre lang ausgeführt habe. All dieses fachliche Wissen in der Pflege kann ich nun voll ausschöpfen und auch an die jetzigen Stationsleitungen weitergeben.Was hat deine Laufbahn geprägt?Das ist weniger was, sondern wer. Rachel Walgenwitz, derzeit Stationsleitung 2 Nord, war diplomierte Pflegefachfrau, als ich meine Ausbildung begonnen habe, später war sie dann als Stationsleitung mir überstellt und ich durfte sie als stellvertretende Stationsleitung in der Führungsarbeit unterstützen. Als ich schliesslich auf einer anderen Abteilung selbst die Stationsleitung innehatte, ist sie meine Teamkollegin geworden. Diese gemeinsame Entwicklung mit ihr finde ich enorm schön. Sie war mein Zünder und hat mich gefördert, ohne sie wäre ich heute nicht da, wo ich bin. Die gemeinsamen 16 Jahre und intensive Zusammenarbeit waren und sind weiterhin sehr schön.Was muss man mitbringen, um in der Pflege zu arbeiten?Gerne mit und am Menschen arbeiten, im Alltag belastbar sein und schnell auf ein Ereignis reagieren können. Zudem hilft es, wenn man ein gutes Einfühlungsvermögen, Freude am Schichtschaffen hat und gerne im Team arbeitet. Die Teamarbeit steht bei uns wirklich imFokus. Auch die Teamanlässe werden sehr geschätzt. Denn bei uns wird immer im Team gearbeitet – wir sind myFelix.
Über die Arbeit als Pflegeexpertin und warum Teamarbeit das A und O ist
Ob universitäre Forschung, Pflegequalität, moderne Infrastruktur oder auch die richtige Ernährung im Alter und der Einsatz von KI in der Spitalküche, letztlich geht es darum, die Behandlung unserer Patientinnen und Patienten nach neusten Erkenntnissen gewährleisten zu können. Um einen Einblick in unseren Spitalalltag gewährleisten zu können, geben wir in regelmässigen Abständen Einsicht. Diesmal spricht unsere Pflegeexpertin Susanne Holzemer mit Nicole Berchtold über Teamarbeit, Interprofessionalität und die Herausforderungen in der Alterspsychiatrie.Frau Holzemer, Sie sind Pflegeexpertin. Können Sie mir erklären, was genau eine Pflegeexpertin macht?Susanne Holzemer: Ich stehe in meiner Funktion in komplexen Situationen dem Pflegeteam fachlich zur Seite. Durch persönliches Coaching werden Pflegefachkräfte befähigt anhand wissenschaftlicher Grundlagen, klinische Assessment und Anamnesen für die Pflegeplanung zu erstellen. Dabei ist die Kommunikation und Interprofessionalität enorm wichtig. Menschen mit Demenz zu behandeln, scheint mir eine komplexe Pflegeaufgabe zu sein. Wie können Sie Menschen mit Demenz den Alltag erleichtern?Susanne Holzemer: Ja, das ist eine grosse Herausforderung. Unsere Aufgabe ist es, die Psychiatrie und die Somatik in den Pflegeprozess zu integrieren. Wenn demenzkranke Menschen aus ihrem Umfeld gerissen werden, sind sie meist völlig hilflos, da ihnen die tägliche Routine fehlt, die ihnen normalerweise Sicherheit gibt. Dem versuchen wir mit einer exzellenten Anamnese entgegenzuwirken. Die Angehörigen sind von Anfang an mit im Boot und legen gemeinsam den Schwerpunkt der Behandlung fest. Auch emotional ist das nicht immer einfach. Die Gespräche mit den Patienten und den Angehörigen sowie mit den Berufsgruppen bei uns im Haus sind enorm wertvoll und auch wichtig. Bei bestimmten Erkrankungen ist eine Rückkehr nach Hause nicht mehr möglich, das ist immer emotional behaftet und braucht Zeit und Empathie.
Sinnhaftigkeit und Interprofessionalität in der akuten Altersmedizin
Unser Co-Chefarzt der akuten Altersmedizin Dr. med. Gaudenz Tschurr spricht mit Nicole Berchtold über sinnvolle Altersmedizin und die Wichtigkeit der Interprofessionalität.Herr Tschurr, was genau muss ich mir unter Altersmedizin oder genauer unter Akutmedizin überhaupt vorstellen?Gaudenz Tschurr: In der akuten Altersmedizin haben wir es meistens mit Patientinnen und Patienten zu tun, die multimorbid sind. Das bedeutet, wir haben es bei einem Patienten gleichzeitig zu seinem akuten Problem mit zwei oder mehreren chronischen Erkrankungen zu tun. Deshalb schauen wir diese Menschen immer interdisziplinär an. Wie sehen etwa seine funktionellen oder kognitiven Reserven aus? Kann er sich noch selbst um den Haushalt kümmern, wie fit ist er auf den Beinen, wie gut ist die mentale Gesundheit? Deshalb ist die Interprofessionalität bei uns so wichtig, in dem verschiedene Berufsgruppen das komplexe Krankheitsbild des hochbetagten Menschen sowie seine Funktion und das Funktionieren in seiner Umwelt gemeinsam betrachten. Die Universitäre Altersmedizin FELIX PLATTER ist auch Ausbildungs- und Forschungsstätte. Wie muss ich mir das vorstellen?Gaudenz Tschurr: Als Ausbildungsstätte haben wir viele Assistenzärzte. Viele von diesen Assistenzärzten kommen direkt von der Universität und machen bei uns ihr erstes Jahr. Es sind knapp 40 Assistenzärzte, die übers Jahr verteilt hier zu arbeiten beginnen. So geben wir den neuen Kolleginnen und Kollegen unser Wissen weiter. Das ist uns wichtig und macht Spass. Auch wenn die meisten leider nicht in der Geriatrie bleiben, werden sie jedoch in jedem Spital mit älteren Menschen zu tun haben und dann von unserem Wissen profitieren. Diese Faktoren sprechen sich herum, deshalb können wir die Assistenzarztstellen gut besetzen.Wie unterscheidet sich die Universitäre Altersmedizin FELIX PLATTER von einem herkömmlichen Altersspital? Was genau macht den Unterschied?Gaudenz Tschurr: Wir sind ein Zentrum, das auf Altersmedizin spezialisiert ist. Deshalb behandeln wir meist komplexe Krankheitsbilder. Die Menschen, die zu uns kommen, sind wegen eines akuten Geschehens ins Spital eingewiesen worden, bringen aber mehrere weitere Erkrankungen mit, eben die vorhin angesprochene Multimorbidität. In der Altersmedizin können wir dann nicht nur die akute Erkrankung, sondern den Menschen im Gesamten behandeln. Die Kommunikation zwischen den Berufsgruppen ist dabei matchentscheidend.