Geistig fit bleiben dank Kreuzworträtsel lösen? Unser Spezialist klärt auf
«Ich löse jeden Tag ein Kreuzworträtsel. Damit mache ich genug für meine geistige Fitness.» Stimmt das wirklich oder ist das nur ein Mythos?
Dr. phil. Michael Ehrensperger, Fachpsychologe für Neuropsychologie FSP an der Memory Clinic, kennt sich bestens mit dem Thema aus. Er weiss: «Nein, das ist nicht ausreichend. Das Lösen von Kreuzworträtseln ist eine Möglichkeit, sein Gehirn zu nutzen. Es sollten allerdings nicht nur diese Art von Aufgaben gelöst werden, da sehr spezifisches Wissen abgefragt wird, das sich mit der Zeit auch wiederholt.»
Vielseitige Aktivitäten sinnvoll
Die Forschung zur Vorbeugung von Hirnleistungsstörungen hat gezeigt, dass im Alltag eine möglichst vielfältige kognitive Stimulation sinnvoll ist. Neben dem Lösen von Rätseln gehören dazu auch das Lesen, Brettspiele spielen sowie Musizieren und Bewegung, zum Beispiel Tanzen. Werden solche kognitiven Aktivitäten mehrfach pro Woche ausgeübt, kann dies das Risiko einer Verschlechterung von Hirnleistungen deutlich reduzieren. Diese vielseitigen Aktivitäten zielen auf eine generelle Stimulierung des Gehirns ab.
Daher ist es für die «Hirn-Fitness» auch ideal, wenn man viel mit Menschen redet und interagiert, wenn man sich sozial engagiert und wenn man sich Vereinen und Gruppen anschliesst. Werden diese Aktivitäten lebenslang ausgeübt, ist das Gehirn auf günstige Art gefordert.
Aus wissenschaftlichen Erhebungen wissen wir: Es gibt einen positiven Zusammenhang zwischen kognitiven Freizeit-Aktivitäten auf der einen Seite und verbesserten Hirnleistungen sowie einem geringeren Demenz-Risiko auf der anderen Seite. Eine einseitige Förderung, bei der man nur das Gedächtnis trainiert (und das beim Kreuzworträtsel auch noch auf eine spezielle Art), ist also nicht so effektiv.
Auch auf die Bewegung und Ernährung kommts an
Das Schlagwort in der heutigen Forschung zur Vorbeugung von Hirnleistungs-Defiziten ist «multimodal»: Neben der geistigen und der sozialen Aktivität sollte deshalb auch die Förderung der körperlichen Aktivität, eine Optimierung der Ernährung und die bestmögliche Behandlung der vaskulären Risikofaktoren (gut fürs Herz ist auch gut fürs Hirn) erfolgen sowie auf eine ausreichende Schlaf-Dauer und -Qualität geachtet werden.
Wenn Sie mehr dazu erfahren wollen, besuchen Sie unseren Stand an der HealtExpo in Basel am 22. Februar in der St. Jakobshalle.