Die Universitäre Altersmedizin FELIX PLATTER reduziert ihren Food Waste um knapp 40 Prozent
Die UAFP reduziert seit 2022 kontinuierlich ihren Food Waste. Die neuste Messung zeigt den grossen Erfolg der umgesetzten Massnahmen im Betrieb. Innerhalb von zwei Jahren hat das Spital seinen Food Waste um 39 Prozent reduziert, was jährlich 37 Tonnen vermiedenen Lebensmittelabfällen entspricht.
Im Rahmen einer vierwöchigen Food Waste-Messung in Zusammenarbeit mit Foodways im August und September 2024 haben Mitarbeitende der UAFP sämtliche vermeidbare Lebensmittelabfälle aus dem Spital gesammelt, nach Kategorien sortiert und gewogen. Fielen bei der ersten Messung im 2022 rund 7,2 Tonnen und im 2023 noch 6 Tonnen an, waren es jetzt noch 4,4 Tonnen. «Die Messungen helfen uns, geeignete Massnahmen zu ergreifen und deren Wirksamkeit zu überprüfen», erklärt Michael von Passavant, Projektleiter und Nachhaltigkeitsverantwortlicher der UAFP.
E-Learning für die Mitarbeitenden
Die Messung zeigte, dass mit zwei Dritteln der grösste Teil der Abfälle weiterhin auf nicht verzehrte Mahlzeiten von Patientinnen und Patienten zurückzuführen ist. Auslöser dafür waren unter anderem zu grosse Portionen und zu wenig individualisierte Bestellungen. Im 2023 wurde schrittweise auf allen Stationen die Patientenhotellerie eingeführt. Somit nehmen nicht mehr die Pflegefachpersonen die Mahlzeiten-Bestellungen für die Patientinnen und Patienten auf, bringen das Essen ins Zimmer und räumen wieder ab, sondern fast ausschliesslich das Fachpersonal der Patientenhotellerie. «Damit konnte die Bestellgenauigkeit enorm verbessert werden, womit sich die Rückläufe deutlich gesenkt haben», erklärt Christian Adam, Leiter Gastronomie. «Zusätzlich wurde der Bestellprozess bei Suppe, Salat und Dessert angepasst, die weiterhin auf Wunsch der Patientinnen und Patienten dazu bestellt werden, aber zu keinem Menü mehr standardmässig dazugehören. Auch in der Küche haben wir viele Prozesse angepasst, sodass wir da den Food Waste um 32% senken konnten.» Zu den weiteren Massnahmen gehörten etwa eine Anpassung der Kaffeemaschinen auf den Stationen zur Vermeidung von Milch- und Kaffeeüberschuss, regelmässige Überprüfungen und Anpassungen der Produktionsmengen, Erfahrungsaustausche mit anderen Spitälern und das obligatorische E-learning «Von Food Waste zu Food Save» für alle Mitarbeitenden der Küche, Patientenhotellerie und Service.
Food Waste in der Altersernährung zu reduzieren ist eine Herausforderung
Die grosse Einsparung ist besonders bemerkenswert, da gerade in der UAFP mit ihrer hochstehenden Altersmedizin die Ernährung für die Genesung der betagten Patientinnen und Patienten eine zentrale Rolle spielt. «Wir haben viele mangelernährte Patienten zu betreuen, deshalb können wir nicht einfach Lebensmittel per se reduzieren, sondern das muss in vorsichtiger Absprache mit der Ernährungstherapie und der klinischen Ernährungsforschung geschehen, damit der Patient weiterhin genau die Nährstoffe mit seiner Mahlzeit zu sich nehmen kann, die er benötigt», führt Christian Adam aus.
Auch im Personalrestaurant und im Café Noir wurden mit Erfolg weitere Massnahmen umgesetzt. Besonders beliebt ist das Angebot, dass Mitarbeitende nicht verkaufte Mittagsmenüs in Mehrweg-Geschirr am Nachmittag zu einem stark reduzierten Preis mit nach Hause nehmen können. So konnten im laufenden Jahr bereits mehr als 1’000 weitere Mahlzeiten vor dem Abfallkübel gerettet werden.
Food Waste lohnt sich aus ökologischer und wirtschaftlicher Sicht
Die erfolgreiche Reduzierung von Food Waste rechnet sich auch für die Wirtschaftlichkeit des Spitals. Indem die UAFP den Food Waste um 39% reduziert hat, spart sie jährlich Warenkosten in der Höhe von rund 140'000 Franken ein. Und auch der CO2-Fussabdruck aufgrund des Food Wastes konnte von gut 250 Tonnen CO2-Äquivalenten auf rund 170 Tonnen pro Jahr gesenkt werden.
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