Wissenschaftliche Erkenntnisse auch in der Innenraumgestaltung
Im April 2019 hat die Universitäre Altersmedizin FELIX PLATTER (UAFP) ihren Neubau bezogen. Die interdisziplinäre Arbeitsgruppe Health Care Communication Design HCCD der Berner Fachhochschule BFH wurde beauftragt, Empfehlungen zur Optimierung der Innenraumgestaltung vorzuschlagen, um die Orientierung und das Wohlbefinden von Patientinnen und Patienten, deren Angehörigen sowie von Mitarbeitenden zu unterstützen. Die Empfehlungen basieren auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Die Erfahrungen und Bedürfnisse der Mitarbeitenden im Spitalalltag standen am Anfang des Erarbeitungsprozesses. Gemeinsam wurden Themen und Bereiche priorisiert, die anschliessend vom Berner Forschungsteam unter Einbezug aktueller Forschungsliteratur analysiert wurden. Das Spektrum der Untersuchungsthemen umfasste nebst klassischen architektonischen Elementen wie Raumaufteilung, Bodenbeschaffenheit, Wänden und Decken insbesondere auch jene Bereiche, die sich begünstigend auf den Genesungsprozess auswirken: natürliches und künstliches Licht, akustische Umgebung sowie Naturbezug. In Bezug auf das architektonische Layout wurde auch die Wegeführung und deren Einfluss auf verbesserte Orientierung (Informationsarchitektur und Informationsdesign) und damit zusammenhängend die Verminderung von Stress untersucht. Die Empfehlungen wurden in einem zweiten Workshop mit den Spitalmitarbeitenden vertieft. Die Analyse und Schlussfolgerungen wurden anschliessend auch mit der Geschäftsleitung diskutiert, so dass ein breit abgestützter Konsens zur Umsetzung der Innenraumgestaltung enststand.
In einem zweiten Schritt entwickelte die Arbeitsgruppe HCCD unter Einbezug unterschiedlicher Nutzergruppen und in Kollaboration mit der Farbdesignerin Alexa Blum ein Gesamtkonzept, das sowohl die Atmosphäre der Räume für Patientinnen und Patienten, Mitarbeitende und Besuchende verbessert als auch deren Orientierung unterstützt.
Sowohl die Orientierung im Gebäude als auch das Bild- und Farbkonzept werden aktuell in der UAFP weiter ausgearbeitet. Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, werden weitere Fokusgruppeninterviews die Wirkung aller gestalterischen Arbeiten überprüfen und insbesondere zeigen, inwieweit diese zur Orientierung und zum Wohlbefinden aller Menschen beitragen, die sich in der UAFP aufhalten.