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Warum körperliche Aktivität im Alter so wichtig ist

13. August 2024 · · Autor: Eric Thoss, Fachverantwortlicher Physiotherapie

Regelmässige Bewegung und eine gute Mobilität zum Erhalt der Selbstständigkeit tragen wesentlich zum Wohlbefinden und zur Gesundheit bei, insbesondere im Alter. Doch wieviel Training und Bewegung ist sinnvoll, besonders nach einem Sturz oder einer Operation?

Körperliche Aktivität und Mobilität

Regelmässige körperliche Aktivität hat zahlreiche positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Sie reduziert das Risiko für Bluthochdruck, Diabetes Typ 2, Übergewicht und bestimmte Krebsarten. Zudem stärkt körperliche Aktivität das Immunsystem, fördert die psychische und kognitive Gesundheit und senkt die allgemeine Sterblichkeit und fördert die Lebensqualität.

Empfohlen wird älteren Erwachsenen, dass sie pro Woche

  • ca. 150 Minuten spazieren gehen oder Velo fahren oder

  • 75 Minuten joggen, schwimmen, Aerobic machen oder tanzen und

  • 2 bis 3-mal Kraft- und Gleichgewichtstraining ausüben

Folgen von Verletzungen und Bewegungsmangel

Bewegungsmangel fördert den Muskelabbau und das Risiko für Herzkreislauferkrankungen. Verletzungen wie Oberschenkel- oder Hüftfrakturen führen häufig zu erheblichen Bewegungseinschränkungen und längeren Liegezeiten. Werden die Muskeln nach einer Operation nicht mehr aufgebaut, kann dies zu Muskelschwund (Sarkopenie) und Gebrechlichkeit führen, welche in einen Autonomieverlust resultieren können, was die Lebensqualität deutlich mindert.

Erhalt der Mobilität durch Therapien

Regelmässige Therapieeinheiten und proteinreiche Ernährung unmittelbar nach einer Verletzung oder Operation sind essenziell, um die Mobilität zu fördern und die Muskulatur wieder aufzubauen. Heutzutage wissen wir, dass ein individuelles, moderates Kraft-, Gleichgewichts- und Ausdauertraining während eines Spitalaufenthalts auch bei Menschen im sehr hohen Alter positive Effekte auf die Muskelkraft, Mobilität und auch Kognition hat.

Patientinnen und Patienten in der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER erhalten ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Therapieprogramm. Dafür arbeiten interprofessionelle Teams aus Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Medizinische Massage, Sporttherapie und Ernährungstherapie zusammen, um individuell angepasste Therapiepläne zu entwickeln. Die Behandlungen basieren auf aktuellen wissenschaftlichen Standards und werden sowohl ambulant als auch stationär sowie in der Tagesklinik angeboten. Ziel ist es, die Verbesserung und den Erhalt der Mobilität bestmöglich sicherzustellen und so die Lebensqualität älterer Menschen zu verbessern.

Alt zu sein bedeutet nicht zwangsläufig immobil zu sein. Ältere Menschen können ihre Mobilität und Lebensqualität erheblich verbessern, indem sie selbst aktiv gezielte Therapien nutzen und regelmäßig körperlich trainieren.