Zum Inhalt
Aromatherapie

Klinische Aromatherapie: Wie ätherische Öle in der Alterspsychiatrie unterstützen können 19 Okt 2021

19. October 2021 · ·

Die Heilwirkung ätherischer Öle ist seit mehreren tausend Jahren bekannt. In der Neuzeit ist die Wertschätzung für die Verwendung von Aromen im Genesungsprozess dagegen ein Stück weit verloren gegangen. Studien zeigen jedoch, dass sich ätherische Öle auch und gerade heute im klinischen Kontext erfolgreich einsetzen lassen. In der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER wurde untersucht, welche Wirkung ätherische Öle in der Therapie haben können. Insbesondere für kognitiv stark eingeschränkte Patientinnen und Patienten, die oft nur schwer erreicht werden können, kann der Einsatz von Aromen eine Brücke zur Kommunikation bauen. Über das Geruchssystem werden Emotionen, geistiger Antrieb und Erinnerungen angesprochen. Zum Einsatz kamen ätherische Ölmischungen, die als Aroma mittels Diffuser oder Tupfer in die Umgebungsluft gegeben oder die topisch mittels Massagen und Wickeln angewendet wurden. Beobachtet werden konnte, dass Patientinnen und Patienten:

 

  • deutlich weniger Anzeichen von Angst, 

  • wesentlich weniger Aggressivität,

  • in einigen Fällen weniger Depression und Apathie und 

  • in den meisten Fällen weniger psychische Symptome wie Verhaltensstörungen zeigen.

 

Vor allem über die therapeutische Handmassage, die nach sieben klar definierten Schritten erfolgt, konnten Therapie- und Pflegepersonen positiven Kontakt zu den Betroffenen herstellen, was sich nachhaltig positiv auf die Beziehung zwischen den Betroffenen und seinem Umfeld auswirkte. Die in der UAFP durchgeführten wissenschaftlichen Studien zur klinischen Aromatherapie haben so positive Ergebnisse gezeigt, dass diese Therapieform heute fester Bestandteil vor allem in der alterspsychiatrischen Behandlung ist und von Pflegenden, Therapiefachleuten und Ärzten gleichermassen als therapeutisches Instrument geschätzt wird. 

PD Dr. phil. Oliver Mauthner, Leiter Pflege & Therapien