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Alternative Therapien bei Demenz

25. October 2022 · ·

Eigene Emotionen und Erinnerungen erleben – eine wertvolle Erfahrung für an Demenz erkrankte Personen und ihre Angehörigen. Genau das bewirken verschiedene alternative Therapien. Tiere, Geräusche, Musik, Aromen oder Malen sind eine wichtige Unterstützung im Umgang mit betroffenen Patientinnen und Patienten. Besonders dann, wenn der Kontakt für weiterführende Therapien hergestellt werden soll.  

 

Hunde lösen in dieser Patientengruppe meistens viel Freude aus, Frohsinn und Heiterkeit werden geweckt. Die Begegnung mit dem Hund ist weniger als Therapie, sondern mehr als eine Begegnung und Interaktion mit dem Hund zu sehen. Durch die Nähe und das streicheln des Hundes wird eine emotionale Beziehung aufgebaut, der der Hund wertefrei begegnet. 

 

Wissenschaftlich erwiesen ist die Wirkung der Rhythmik nach Jaques-Dalcroze auf das Gehirn und die Motorik. Die Musik- und Bewegungsintervention verbindet spielerisch improvisierte Klaviermusik mit stetig wechselnden motorischen Koordinationsaufgaben. Das Sturzrisiko wird dadurch markant reduziert. Beim Singen zu einer Übung kommen verlorene Erinnerungen und Fähigkeiten an die Oberfläche und das Sprachzentrum wird angeregt. Ein Gemeinschaftsgefühl entsteht.

 

Musik wird auch zur Förderung autobiografischer Erinnerung eingesetzt. Der «Musikspiegel» steigert das Wohlbefinden und lindert herausforderndes Verhalten. Durch Töne, Lieder oder auch Geräusche, die die an Demenz erkrankten Personen an bedeutsame Lebensereignisse erinnern, werden Aggressionen oder depressive Stimmungen gesenkt und eine verbesserte und stressfreiere Beziehung hervorgerufen. 

 

In der klinischen Aromatherapie werden ätherische Öle mittels Diffuser, Tupfer oder Handmassage angewendet. Das Inhalieren des Öls oder seines Aromas kann über das Geruchssystem eine starke Wirkung auf Erinnerung, Hormone und Emotionen ausüben. Durch eine Aufnahme der Öle direkt durch die Haut wird eine systemische Wirkung erzielt und dient ebenfalls zur Entlastung von Symptomen. Dadurch können psychische Symptome und Verhaltensstörungen merklich gesenkt werden. 

 

Malen in der Kunsttherapie bringt bei Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung verschiedene Emotionen hervor.  Stimmung und Gefühle können wieder zum Ausdruck kommen. Das freie Malen wirkt beruhigend und bestärkt das Selbstvertrauen, wodurch Selbstheilungskräfte mobilisiert werden. Das Bestreben in dieser Therapie ist eine Erleichterung während des Klinikaufenthalts zu erzielen.

 

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Susanne Holzemer, Pflegeexpertin Alterspsychiatrie